Savo Ekmecic ist Jahrhundertspieler des GAK, absolvierte für die „Rotjacken“ 301 Spiele und saß später auch als Trainer auf der Bank. Der Goalie nahm die „Steirerkrone“ mit in seine Erinnerungen an legendäre Grazer Derbys und sagt aber auch, was ihn vor dem nächsten am 19. Oktober im Cup sehr stört.
„Wenn du vor so einem Derby mehr über Wasserwerfer und Polizei als über Fußball sprechen musst, dann ist das traurig!“ Sagt Savo Ekmecic und beißt beim Gespräch mit der „Steirerkrone“ im Sitzgarten seines Lokals genüsslich in sein Radieschen.
Der Jahrhundertkicker des GAK weiß, wovon er spricht. 26 Mal erlebte er das Derby in der Liga hautnah am Feld. „Das waren immer die geilsten Spiele! Ich habe meinen Mitspielern jedes Mal gesagt, sie sollen ein paar Minuten nach mir aufwärmen gehen. Dann haben alle mich beschimpft und keiner hat gemerkt, wenn sie aufs Feld gekommen sind“, lacht der 74-Jährige. Und eines ist klar: „Wenn das ganze Stadion ’Savo, du Ar...‘ gesungen hat, war es für mich immer das schönste Lied von allen. Es gab nichts Besseres...“
Doch die Derbys von früher will er nicht mehr mit den heutigen vergleichen. „Damals haben wir viermal im Jahr gegeneinander gespielt - einmal sogar innerhalb einer Woche zweimal. Beide haben wir 1:0 gewonnen. Jetzt hat es ja schon 15 Jahre keines mehr gegeben“, seufzt Ekmecic, während er an seinem Kaffee nippt. Für ihn war es auch immer eine Portion Extra-Motivation.
Derbys vor über 20.000 Fans
„Bei der Admira haben wir vor 300 Fans gekickt, da habe ich selten gut gespielt. Habe ich kein Gegentor bekommen, war es manchmal nur Zufall. Bei den Derbys waren bei Schlechtwetter 18.000 Fans im Stadion, sonst 22.000 oder 24.000. Da waren mehr Menschen unter den Bäumen, als es nun Sitze im Stadion gibt“, lacht der Wirt, der am Sportplatz in Gösting eine Kantine betreibt. „Allein die Atmosphäre - solche Stadtderbys sind für jeden Spieler das Größte!“ Enkerl David eifert seinem Opa aber nicht nach. „Er ist aber ein großes Talent im Schwimmen. Und ich bin oft sein Chauffeur.“
Ob er sich das Grazer Derby am 19. Oktober live im Stadion anschaut, weiß er noch nicht. Die Ausgangslage ist für ihn deutlich: „Da spielt ein Spitzenteam der Bundesliga gegen eine aktuelle Durchschnittsmannschaft der Zweiten Liga. Von der Papierform ist es klar, aber Überraschungen gibt es immer wieder. Davon lebt auch der Fußball, sonst müsste man ja gar nicht antreten...“
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