Salzburg-Experte

Laute Warnung vor drohendem Mietpreistornado

Salzburg
10.10.2022 08:00

Davor warnt Salzburgs Arbeiterkammer-Chef Peter Eder. Grund: Viele Mieten stiegen, weil der Verbrauchpreisindex zulegt - und das könnte wiederum zu Mieterhöhungen führen.

Stetig steigende Lebensmittelpreise und immense Energiekosten gepaart mit dem Gefühl, dass Ende des Monats immer weniger im Geldbörserl übrig bleibt. Das sind aktuell für viele Salzburger aber nicht die einzigen beiden finanziellen Belastungen.

Die täglich sichtbare Teuerung macht auch vor der Miete und somit vor den Mietern nicht halt. Im Bundesland sind rund 50 Prozent der Bevölkerung weder Eigentümer einer Wohnung noch eines Hauses. Und das ist aktuell sicherlich mehr Nach- denn Vorteil: 3,4 Prozent Steigerung je Quadratmeter im Vergleich mit dem zweiten Quartal im Vorjahr hat die Statistik Austria im Schnitt ausgemacht.

„Mieter weinen, Vermieter haben stetigen Geldregen“
Besonders unangenehm können die Preissteigerungen für jene Mieter ausfallen, die in ihrem Vertrag eine VPI-Klausel verankert haben. Der Verbraucherpreisindex misst bekanntlich die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Steigt er, einfach erklärt, um über fünf Prozent an, können laut Mietrechtsgesetz die Mieten alle zwei Jahre zum 1. April entsprechend angehoben werden.

In der Augen von Arbeiterkammer-Chef Peter Eder ist diese Methodik eine Katastrophe, es drohe ein Mietpreis-Tornado. „Das aktuelle System ist absurd und gehört abgeschafft. Viele Mieten steigen, weil der Verbraucherpreisindex zulegt. Der Verbraucherpreisindex wächst jedoch, weil die Mieten angehoben werden. Während die Mieter weinen, freuen sich die Vermieter über stetigen Geldregen.“

Als Hilfe für die Mieter fordert die Arbeiterkammer etwa ein Einfrieren der Mietpreise rückwirkend per 1. April und eine Obergrenze für Mieten von ausfinanzierten Wohnungen.

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