Peking ist erfreut

Musk mischt sich jetzt auch in Taiwan-Konflikt ein

Ausland
10.10.2022 10:25

Nach seinen umstrittenen Vorschlägen zum Ende des Ukraine-Krieges hat der US-Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk mit neuen Ideen zur Lösung des Taiwan-Konflikts neuerlich für Wirbel gesorgt. Die Regierung in Taipeh nannte seinen Vorschlag, aus Taiwan eine „Sonderverwaltungszone“ unter chinesischer Herrschaft zu machen, am Montag „inakzeptabel“.

Dahinter steckten allein Geschäftsinteressen des in China stark engagierten Chefs des Elektroautoherstellers Tesla, der den kollektiven Willen des Volkes in Taiwan ignoriere, sagte ein Sprecher des Rates für die Beziehungen zu Festlandchina (MAC) in Taipeh zu dem Interview von Musk in der „Financial Times“.

China betrachtet die demokratische Inselrepublik als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Dagegen sehen sich die 23 Millionen Taiwaner längst als unabhängig. Die USA haben sich der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet. Der Einmarsch Russlands in der Ukraine hatte Sorgen geweckt, dass China ähnlich auch bald gegen Taiwan vorgehen könnte. In dem Interview hatte Musk einen Konflikt um Taiwan unausweichlich genannt und seine Sorge gezeigt, dass die Weltwirtschaft einen schweren Schlag erleiden würde.

Peking reagiert erfreut
Die Regierung in Peking begrüßte den Vorschlag, der auf einer Linie mit ihrem Lösungsansatz „ein Land, zwei Systeme“ liegt. „Ich möchte Elon Musk für seinen Aufruf zum Frieden in der Taiwanstraße und seine Idee zur Einrichtung einer Sonderverwaltungszone für Taiwan danken“, schrieb der chinesische Botschafter in den USA, Qin Gang, am Wochenende auf Twitter. Er stellte Taiwan als „Sonderverwaltungszone“ zudem „ein hohes Maß an Autonomie“ in Aussicht.

Bereits vergangene Woche hatte Musk für Irritationen gesorgt, als er einen neutralen Status für die Ukraine, den Verzicht des Landes auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim und Referenden unter UN-Aufsicht zur staatlichen Zugehörigkeit der anderen russisch besetzten Gebiete vorgeschlagen hatte. Der Milliardär hatte sich dazu auf dem Kurznachrichtendienst Twitter - den er nach langem Hin und Her nun doch kaufen will - geäußert.

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