Auch wenn das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl am Sonntag nicht ganz die Vorgaben erfüllt hat, gehen die Freiheitlichen die Nachbearbeitung gelassen an. Deren Kandidat Walter Rosenkranz hat das Ziel einer Stichwahl zwar nicht erreicht, mit rund 19 Prozent Zustimmung aber immerhin die Erwartungen übertroffen und das zweitbeste Resultat für einen FPÖ-Kandidaten rausgeholt. Hinter vorgehaltener Hand scheint man dabei gar nicht unglücklich darüber, nicht in eine teure Stichwahl ziehen zu müssen.
Die Woche nach der Wahl wird traditionell mit dem freien „blauen Montag“ begonnen, an dem sich der eine oder andere Funktionär noch von der Wahlparty erholen dürfte. Richtige Feierstimmung hatte es Sonntagabend zwar nicht gegeben, dennoch zeigte man sich bei der FPÖ durchaus zufrieden. Die Präsidentschaftswahl könne immerhin als eine Art Stimmungsbarometer für kommende Wahlen gesehen werden. Der Tenor nach dem Wahlsonntag: Die Partei habe sich nach dem Ibiza-Skandal und dem Obmannwechsel gut erholt.
Freude, dass es keine Stichwahl gibt
Krankheitsbedingt fern geblieben war sowohl bei der Abschlusskundgebung als auch am Wahlsonntag Parteiobmann Herbert Kickl. Dem Vernehmen nach dürfte aber auch er mit Rosenkranz‘ Abschneiden zufrieden sein. Was manche Blaue unter der Hand noch freut: das Ausbleiben einer Stichwahl. Diese hätte vermutlich der am Sonntag bestätigte Amtsinhaber Alexander Van der Bellen gewonnen, sie hätte aber die Parteikasse nur noch mehr belastet. Die Konzentration liegt nun vielmehr auf den kommenden Wahlen in Niederösterreich und in Kärnten.
Eine allfällige Nachbesprechung des Sonntags im freiheitlichen Vorstand dürfte sich somit wohl auch eher den kommenden Herausforderungen widmen, Wunden lecken in einer Krisensitzung ist jedenfalls bei Weitem nicht angesagt, wie es vonseiten mehrerer Funktionäre hieß. Nicht auszuschließen ist eine Online-Sitzung Mitte oder Ende dieser Woche. Und Rosenkranz selbst hatte bereits am Sonntag angekündigt, schon wieder in seinem Büro in der Volksanwaltschaft anzutreffen zu sein.
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