Feiert Angriffe
Kadyrow: „Renn um dein Leben, Selenskyj!“
Zuletzt hatte sich der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow, dessen Kämpfer ebenfalls Krieg gegen die ukrainische Armee führen, immer wieder äußerst kritisch zu den Entscheidungen und Misserfolgen des russischen Militärs geäußert. Doch über die Vergeltungsschläge gegen Kiew und andere Großstädte mit zahlreichen Toten und Verletzten zeigte sich der 46-jährige Putin-Vertraute erfreut. Gleichzeitig warnte Kadyrow den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj: „Russland hat noch nicht einmal richtig angefangen.“
„Hör auf zu jammern wie eine Niete und renn lieber, solange es noch nicht bei dir eingeschlagen hat", forderte der 46-jährige Machthaber, dem zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. „Was hast du Penner-Selenskyj denn gedacht: Du darfst und andere nicht?“, schrieb Kadyrow am Montag auf seinem Telegram-Kanal.
Der Führung in Kiew warf Kadyrow die langjährige Bombardierung des Donbass-Gebiets in der Ostukraine vor und erklärte: „So, jetzt bin ich zu 100 Prozent zufrieden mit der Durchführung der militärischen Spezialoperation.“ In Russland heißt der Krieg gegen die Ukraine nach wie vor offiziell militärische Spezialoperation. Kadyrow war vergangene Woche wegen seiner „Verdienste“ in dem Krieg zum Generaloberst befördert worden.
Selenskyj: „Russland will Ukraine zerstören“
Insgesamt zählte die Ukraine am Montag 83 Raketen. Russland versuche, die Ukraine zu zerstören, teilte Selenskyj mit. Elf wichtige Infrastruktureinrichtungen in Kiew und acht Regionen sind nach Angaben der Regierung beschädigt worden. „Einige Gebiete sind nun von der Außenwelt abgeschnitten. Man muss sich auf zeitweilige Unterbrechungen von Licht, Wasserversorgung und Kommunikation einstellen“, teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.
Die Ukraine schwor Rache für die russischen Raketenangriffe. „Es gibt Opfer unter den Menschen und Zerstörung“, erklärte das ukrainische Verteidigungsministerium auf seiner Facebook-Seite. „Der Feind wird für den Schmerz und den Tod bestraft, der über unser Land gebracht wurde! Wir werden unsere Rache bekommen!“ Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bezeichnete Putin als „einen Terroristen, dessen Sprache Raketen sind“.
Moskau: „Alle Ziele getroffen“
Das Verteidigungsministerium in Moskau sah unterdessen seine Ziele erreicht. „Alle benannten Ziele wurden getroffen“, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Ukrainischen Angaben zufolge hat das russische Militär Dutzende Raketen, darunter auch strategische Lenkwaffen vom Typ Kalibr, auf Ziele im ganzen Land abgeschossen. Vor allem Objekte der Energieinfrastruktur seien getroffen worden, hieß es. Doch auch im Zentrum der Hauptstadt schlugen Geschosse ein.
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