Großbetrug um Prüfplaketten: Ein Grazer Mechaniker bescheinigte „rollenden Bomben“ gegen Bargeld Verkehrstauglichkeit. Mehr als 250 Fälle hat die Polizei bislang aufgedeckt.
Bereits seit einem Jahr ermittelt die Betrugsgruppe des Kriminalreferates im Stadtpolizeikommando Graz. Ab 2016 soll ein Mechaniker Gefälligkeits-Gutachten ausgestellt haben. Das besonders Verwerfliche daran: Er bescheinigte Fahrzeugen, die eigentlich schrottreif waren, eine Verkehrstauglichkeit.
„Da waren die Bremsen verschlissen oder gar nicht vorhanden, Radlager kaputt oder Achskörper durchgerostet“, schildert Sachbearbeiterin Abteilungsinspektorin Daniela Heiland. In einem Fall war nicht einmal der Fahrersitz angeschraubt!
30 bis 50 Euro pro Pickerl
„Der Verdächtige erklärte uns, dass er sich darauf verlassen hat, dass die Autobesitzer die Mängel reparieren lassen.“ Bis dato geht es um mehr als 250 illegale Gutachten. Pro Pickerl bekam der 46-Jährige 30 bis 50 Euro. Mit den Gutachten konnten die Autos über diverse Internetplattformen und Gebrauchtwagenhändler zu einem höheren Wert weiterverkauft und ein Gewinn erzielt werden.
Neun Mittäter, Drogen, Waffen
Der Mechaniker wurde bereits im November 2021 festgenommen, aufgrund seines Geständnisses ist er aber wieder auf freiem Fuß. Vier Kundenvermittler bzw. Schrottauto-Verkäufer sitzen in U-Haft. Bei einem der insgesamt neun Mittäter aus Graz und Leoben (im Alter zwischen 22 und 49 Jahren) fand die Polizei zudem 720 Gramm Kokain und ein Maschinengewehr.
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