Hohe Forderungen

Dicke Luft bei Lohnverhandlung der Eisenbahner

Wirtschaft
10.10.2022 17:54

Bei den Lohnverhandlungen für 50.000 Eisenbahn-Beschäftigte wird der Ton rauer. Die Gewerkschaft vida fordert 500 Euro mehr für jeden. Für die Arbeitgeber wären das unrealistische 18 Prozent plus.

Es ist durchaus ungewöhnlich, dass die Arbeitnehmer schon nach der ersten „echten“ Verhandlungsrunde am 4. Oktober abbrechen und sich von den Betriebsräten grünes Licht für mögliche Kampfmaßnahmen holen wollen. Doch am Montag wurde offenbar zurückgerudert. Es heißt jetzt nur, dass man an den Forderungen festhält und „vor dem 21. Oktober“ einen neuen Termin mit den Arbeitgebern brauche, ansonsten werde man Betriebsversammlungen abhalten.

Arbeitgeber will Inflation abdecken
Mit „500 Euro brutto mehr für alle“ provozieren vida-Chef Roman Hebenstreit und sein Verhandler Günter Blumthaler offenbar bewusst. Denn das würde einer „unrealistischen“ Gehaltserhöhung von 18 Prozent entsprechen, heißt es von den Arbeitgebern. Allein die ÖBB koste das 320 Millionen Euro. Man habe aber schon im ersten Gespräch angeboten, zumindest die Inflation abzudecken.

Vida-Chef Roman Hebenstreit (l.) und Verhandler Günter Blumthaler (r.) erhöhen gleich am Anfang der Verhandlungen den Druck. (Bild: Gerhard Bartel)
Vida-Chef Roman Hebenstreit (l.) und Verhandler Günter Blumthaler (r.) erhöhen gleich am Anfang der Verhandlungen den Druck.

Die Lohnverhandlungen für die rund 50.000 Eisenbahn-Bediensteten dürften zäh werden. Es gibt zwar 82 Betriebe (die Wiener Linien zählen nicht dazu), für die verhandelt wird. Doch die ÖBB alleine haben rund 40.000 Beschäftigte, und dort hat die Gewerkschaft traditionell eine starke Position.

Aufgrund der Teuerung „brauchen die Beschäftigten so schnell wie möglich einen sozialpartnerschaftlichen Rettungsschirm, damit sie ihre laufenden Rechnungen weiter begleichen können“, argumentiert Hebenstreit. Das letzte Mal kam es 2018 zu einem zweistündigen Warnstreik.

Porträt von Manfred Schumi
Manfred Schumi
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