Zwei Mann, eine brillante Idee, eine Firma: In Wolfsberg entwickelt ein Techniker-Duo einen Top-Generator, der bis zu 90 Prozent Kraftstoff einspart - erste Lkw fahren schon damit.
Wenn Universitätsprofessor Hans-Jürgen Schacht und Kraftfahrzeugexperte Christian Schlatte einmal in Fahrt kommen, kann die beiden Technikfreaks nichts bremsen. Ihre Firmengeschichte führt bis ins Jahr 1905 zurück, als das erste Hybridauto, der Lohner-Porsche-Mixte, gebaut wurde.
In ihrer kleinen Werkstatt in Wolfsberg schrauben die beiden an Motoren und Generatoren herum, entwickeln Antriebe und tüfteln am Energieverbrauch. Das erste eindrucksvolle Ergebnis ist der Mebrex Super Charger, ein Gleichstromgenerator, der 24 Volt bringt und bis zu 90 Prozent des Kraftstoffs einspart.
Spart 90 Prozent Kraftstoff
„Praktisches Beispiel ist etwa eine Baustelle, wo Strom benötigt wird“, so Schlatte. Im Feldexperiment auf der Südautobahn schluckte ein normaler Dieselgenerator in 20 Tagen 685 Liter. „Unser Modell ist mit 85 Liter ausgekommen!“ Auch für den Lkw-Verkehr sind solche Generatoren wichtig – denn die Brummifahrer, die oft tagelang in ihren Fahrzeugen wohnen, brauchen eine eigene Energiequelle.
Mebrex ist unter den fünf Firmen, die für die Nachhaltigkeitspreise nominiert sind, die am 15. Oktober am Weißensee vergeben werden. Die „Krone“ begleitet das Projekt des Wissenschaftsvereins Kärnten.
„Den Standmotor laufen zu lassen, ist ein umwelttechnischer Wahnsinn!“, sagt Schacht. „Wir könnten mit unserer Erfindung in Deutschland 89 Millionen Tonnen CO2 allein im Schwerverkehr einsparen.“ Die ersten Frächter und Lkw-Lenker sind schon hellhörig geworden; auch in Italien.
Noch wenig Resonanz in Kärnten
„In Kärnten gibt es leider noch weniger Resonanz“, bedauern die beiden Jungunternehmer, die mit ihren Produkten die CO2-Bilanz verringern möchten – auch für Almhütten, Wohnwagen und Boote: „Leider ist unser Weg schwierig, weil wir nicht im reinen Elektrobereich unterwegs sind. Aber das geht unserer Ansicht nach auch noch nicht. Bis es so weit ist, muss man sich überall Mühe geben, Ressourcen zu sparen.“
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