Bernd Theissel und Gerhard Nußbaummüller haben schon jede Menge Südamerika-Erfahrung. Nun bricht das Duo zum Abenteuer seines Lebens auf und will es bis zur Quelle des Orinocos schaffen.
Was ist Mut? Für die einen ist es der Sprung aus einem Flugzeug (im Idealfall mit Fallschirm), für andere ein klärendes Gespräch mit einem Kollegen oder einer Kollegin. Mut liegt also immer auch im Auge des Betrachters. Keine zwei Meinungen gibt’s aber wohl darüber, dass es ziemlich mutig ist, in den südamerikanischen Dschungel zur Quelle des Orinocos zu reisen.
„Wobei: Vielleicht ist es ja Mut, gemischt mit einer gewissen Portion Verrücktheit“, lächelt Bernd Theissel. Am kommenden Sonntag nimmt er dieses große Abenteuer in Angriff - gemeinsam mit dem oberösterreichischen Abenteurer Gerhard Nußbaummüller. Das Duo wäre die erste österreichische Expedition, die im Grenzgebiet zwischen Venezuela und Brasilien zur sagenumwobenen Quelle des viertwasserreichsten Flusses der Erde vordringen würde.
Stromschnellen und Piranhas
Der Orinoco entspringt im Parimagebirge in einer Höhe von 1047 Metern, erst 1951 wurde die Quelle entdeckt - bis dato gab es auch nur zwei dokumentierte Expeditionen. Die Abgeschiedenheit, gefährliche Stromschnellen, Wasserfälle, Piranhas, Krokodile, aber auch Eingeborene, die wenig Wert auf neue Bekanntschaften legen, ließen viele Abenteurer vorzeitig die Segel streichen - darunter etwa auch Alexander von Humboldt.
„Auch ich bin schon mehrmals gescheitert“, sagt Theissel. „Aber diese Reise blieb über die Jahre mein großer Traum - und jetzt ist es auch die letzte Möglichkeit, sie zu realisieren. Wir sind jedenfalls top-vorbereitet“, ist der südsteirische Ex-Soldat überzeugt.
„Das wird eine Pensionistenpartie“
Mit 71 gehört Theissel nicht mehr zum ganz jungen Eisen - und auch sein Expeditionspartner fällt mit 63 Jahren eher in die Kategorie „routiniert“. „Ja, das wird halt eine echte Pensionistenpartie“, lächelt Theissel.
Rund 40 Tage werden die beiden unterwegs sein. Drei Wochen lang werden sie mit einem Boot den Orinoco flussaufwärts fahren, die letzten knapp 100 Kilometer muss sich das Duo dann zu Fuß durch den Dschungel kämpfen. Mehr als mutig!
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