Bessere Bezahlung

Gewerkschaft ruft zu Warnstreik bei Amazon auf

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11.10.2022 08:42

Die deutsche Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten von Amazon zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Der Ausstand solle von Dienstag in der Früh bis Donnerstag in der Früh dauern, sagte Gewerkschaftssekretär Ronny Streich am Montagabend. Ziel des Warnstreiks sei eine bessere Bezahlung. Amazon erwartet wie schon in der Vergangenheit keine Auswirkungen für die Kunden in Folge der Aktion.

Beschäftigte bei Amazon in Koblenz und Bad Hersfeld legten am Dienstag die Arbeit nieder. Gerechnet werde in Koblenz mit etwa 500, in Bad Hersfeld mit etwa 800 Streikenden. Der Streik in Koblenz solle noch bis einschließlich Mittwoch, jener in Bad Hersfeld bis Donnerstagnacht andauern, sagte eine Sprecherin der deutschen Gewerkschaft Verdi.

„Bundesweit wurde und wird bereits an verschiedenen Standorten bei Amazon gestreikt“, sagte Streich. „Angesichts der enormen wirtschaftlichen Belastungen durch die aktuellen Preissteigerungen und den ohnehin schon geringen Entgelten sagen die Beschäftigten: das reicht absolut nicht.“ Die Beschäftigten forderten Tarifverhandlungen auf Augenhöhe und die rechtliche Verbindlichkeit der Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels.

Verdi versucht seit Jahren ohne Ergebnis, bei dem US-Konzern den Flächentarifvertrag des Versand- und Einzelhandels durchzusetzen oder einen Haustarif abzuschließen. Stattdessen wendet Amazon ein eigenes Vergütungssystem an.

Der Online-Händler betreibt nach eigenen Angaben 20 Logistikzentren mit mehr als 20.000 festangestellten Mitarbeitern in Deutschland. Der umgerechnete Einstiegslohn liege bei 13 Euro brutto pro Stunde aufwärts, inklusive Bonuszahlungen. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liege der Lohn im Schnitt bei über 35.000 Euro brutto pro Jahr.

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