Attacke auf Medien

So erklärt Wallentin nun sein „Wahlkampf-Phantom“

Medien
11.10.2022 13:45

Über Bundespräsidentschaftskandidat Tassilo Wallentin machen Berichte die Runde, wonach er seinen Wahlkampfleiter „erfunden“ hätte. Nachdem er auf Anfrage am Montag noch bestätigt hatte, sich auf eine entsprechende Journalistenfrage einfach einen Namen aus den Fingern gesaugt zu haben, schwenkte der Rechtsanwalt am Dienstag um: Diese Darstellungen seien „verzerrt“.

Angefangen hat alles mit einem Auftritt bei Puls 4 und in weiterer Folge mit einem ORF-Interview. In einem am Sonntag aufgezeichneten Radiogespräch erklärte Wallentin wörtlich: „Als mich Journalisten gefragt haben - oder auch im Innenministerium -, wer mein Wahlkampfleiter ist, habe ich einen Namen erfunden. Aber in Wirklichkeit war ich das selbst.“

„Er ist erfunden, ja, klar. Weil es ist keine rechtliche Position“
Gefragt, ob das rechtlich zulässig sei, führte er weiter aus: „Er ist erfunden, ja, klar. Weil es ist keine rechtliche Position, sondern die haben mich gefragt, wer ist da zuständig für die Koordinierung, und da habe ich gesagt, der Herr Bla-bla“, so Wallentin. „Ich habe ihn genannt, ich glaube, Svaricek oder so ähnlich.“

Am Montag noch bestätigte er diese Darstellung auch auf Anfrage der Austria Presse Agentur: „Es war eine One-Man-Show, ich bin wirklich stolz auf den Erfolg“, so Wallentin. Vornamen habe er sich für den Wahlkampfleiter übrigens keinen ausgedacht, sagte er. Auf das Nachhaken der APA, ob ein bei ihm tätiger namensgleicher Kanzleimitarbeiter Namensgeber war oder dieser auch nicht real sei, reagierte Wallentin nicht.

Am Dienstag wies der Wiener Rechtsanwalt dann „die verbreitete Darstellung, er habe seinen ,Wahlkampfleiter erfunden‘“, als „verzerrt“ und „aus dem Zusammenhang gerissen“ zurück. Er habe zu Beginn des Wahlkampfes auf Medienanfrage nach einem Wahlkampfleiter als Kontaktperson für organisatorische Fragen den Nachnamen eines Kanzleimitarbeiters genannt, weil er tatsächlich keinen Wahlkampfleiter beschäftigt habe.

„Budget hätte niemals gereicht“
Wallentin habe diese Geschichte dann „aus Ironie von sich aus am Wahlabend erzählt, nachdem ihm immer wieder der Vorwurf gemacht worden sei, von einem Milliardär massiv unterstützt worden zu sein“, heißt es in einer Presseaussendung seiner Kanzlei. Tatsächlich hätte sein Wahlkampfbudget etwa für die Beschäftigung eines Wahlkampfleiters niemals gereicht, wie er auch während des Wahlkampfes mehrfach betont habe.

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