Über krasse Bauverzögerungen bei den im Mai begonnenen Straßenarbeiten klagen die Geschäftsleute in Scharnstein. Sie überlegen sogar rechtliche Schritte.
Seit Mai wirbelt eine Baustelle in Scharnstein nicht nur wortwörtlich Staub auf. Die Ortsdurchfahrt ist größtenteils gesperrt, das Ortszentrum nur über eine lange Umleitung erreichbar. Bei den Geschäften, die vom Durchzugsverkehr profitieren, gingen die Umsätze um 30 bis 50 Prozent zurück, wir berichteten.
Baustelle nun bis 20. Dezember
Jetzt droht wegen einer Bauverzögerung auch noch das Weihnachtsgeschäft auszufallen. Eigentlich hätten die Arbeiten Ende November beendet sein sollen. „Es hieß zuletzt, dass die Baustelle nun sogar bis zum 20. Dezember bleibt“, knirscht Konditor Kurt Mittermaier. Er musste bereits sechs der 23 Mitarbeiter kündigen, die Einnahmen gingen seit dem Baustellenbeginn um 30% zurück. Am kommenden Montag steigt ein Krisengespräch der Wirtschaftstreibenden mit VP-Bürgermeister Rudolf Raffelsberger. In der Kritik steht das „Schneckentempo“ auf der Baustelle.
Bagger standen zwei Wochen still
Mittermaier: „Auf den genehmigten Zwei-Schichtbetrieb wird verzichtet, es gibt oft nur eine Vier-Tage-Woche. Im August stand wegen eines Betriebsurlaubs die Baustelle 14 Tage völlig still.“ Sein Wunsch: eine Umplanung des Projekts und eine neue Baufirma. „Eine, die Gas gibt. Ideal wäre, die Arbeiten mit Ende Oktober einzustellen und mit Volldampf im Frühjahr wieder zu beginnen.“ Mittermaier hat sich jedenfalls einen Anwalt zur Seite geholt, rechtliche Schritte schließt er nicht aus. Raffelsberger war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
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