Nach den Turbulenzen mit dem Großeigentümer vom Flughafen Wien: Die Grünen aus Wien und Niederösterreich fordern jetzt Aufklärung.
Die Aufregung war groß, als vor ein paar Wochen bekannt wurde, dass ein dubioser Karibik-Investor den Flughafen Wien schlucken will. Die Vorgeschichte: Der bisher größte Aktionär des Flughafens, der australische Pensionsfonds IFM-Investors, überschritt die Schwelle von 40 Prozent, was ein Pflichtangebot auslöste, und versuchte auf fast 50 Prozent aufzustocken. Die Herkunft der Gelder in dem Milliardenfonds bleibt weiter im Dunkeln. Die Spur führt auf die Caymaninseln. Ein Machtkampf entbrannte.
Minimale Mehrheit
Je 20 Prozent halten die Stadt Wien und das Land Niederösterreich sowie zehn Prozent die Mitarbeiter-Stiftung, die die Interessen der mehr als 4500 Beschäftigten vertritt. Beide Länder hatten dann um je vier Aktien erhöht und haben nun eine minimal abgesicherte Mehrheit.
Heftige Kritik kommt jetzt von den Grünen. Helga Krismer, Grünen-NÖ-Chefin, und Klubobmann David Ellensohn werfen dem Aufsichtsrat Untätigkeit vor und fordern den Rücktritt der Vorstände Günter Ofner und Julian Jäger.
Die Vorwürfe an den Vorstand und die Eigentümer Wien und Niederösterreich sind völlig absurd und entbehren jeder Grundlage.
Peter Kleemann, Pressesprecher Flughafen Wien AG
„Vorwürfe völlig absurd“
„Die Vorwürfe an den Vorstand und die Eigentümer Wien und Niederösterreich sind völlig absurd und entbehren jeder Grundlage“, heißt es dazu vom Flughafen Wien. Nachsatz: Es gab 2014 weder eine gesetzliche noch eine faktische Möglichkeit, Aktionäre daran zu hindern, ihre Aktien zu verkaufen und das damalige IFM-Angebot anzunehmen. Die grünen Oppositionspolitiker wollen jetzt im Bund Druck auf Koalitionspartner ÖVP ausüben. Damit der Rechnungshof endlich die Flughafen Wien AG prüfen darf.
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