Nach Kündigung

Ex-Amtsleiterin wirft Bürgermeister Mobbing vor

Oberösterreich
13.10.2022 07:00

In Windischgarsten kündigte die Rathauschefin, weil sie sich vom Ortschef schikaniert fühlte. Sie wirft ihm „Bossing“ vor und fordert nun eine Gehaltsfortzahlung bis zum Auslaufen ihres Dienstvertrags 2024.

Seine Ein-Jahres-Feier als Windischgarstener Bürgermeister hat sich Bernhard Rieser wohl anders vorgestellt. Der SP-Politiker, der im Herbst 2021 die Vorherrschaft der VP beendete, muss sich mit einer unangenehmen Anzeige der Ex-Amtsleiterin beschäftigen. Sie kündigte und fordert nun auf juristischem Weg die Gemeinde auf, ihre Entschädigung bis zum Auslaufen des Dienstvertrages 2024 fortzuzahlen. Kolportiert wird eine Summe von 150.000 €. Da sie Rieser und „Vize“ Robert Seidlmann (SP) schwer beschuldigt, könnte sich die Gemeinde schadlos halten und von beiden das Geld fordern.

Ortschef ist von seiner Unschuld überzeugt
Die Ex-Amtsleiterin wirft dem Duo „Bossing“ – eine Form des Mobbings – und mangelnde Unterstützung vor. „Ich werde die Vorwürfe definitiv entkräften können“, meint Rieser. „Es gab und gibt viel zu tun, viele Sachen sind vor meiner Zeit passiert“, spielt der Bürgermeister auch auf die Causa um viele liegengelassene Bauakte am Amt an. In der letzten Gemeinderatssitzung informierte er unter dem Punkt „Allfälliges“ das versammelte Ortsparlament über die aktuelle Entwicklung.

Drei erfolglose Anläufe bei Amtsleiter-Suche
Denn die Amtsleiter-Thematik beschäftigt die Windischgarstener schon länger. Bereits drei Anläufe für einen neuen Chef im Rathaus scheiterten. Laut Rieser gibt es nun neun Bewerbungen. „Es sind lauter Quereinsteiger. Wenn passende Bewerbungen dabei sind, wird sich der Personalbeirat damit befassen und ein Hearing stattfinden. Im Dezember könnte der neue Amtsleiter feststehen.“

Ex-Pensionist leitet derzeit die Amtsgeschäfte
Derzeit leitet übrigens ein aus der Pension zurückgeholter Amtsleiter einer Nachbargemeinde die Geschicke Windischgarstens. Er ist teilzeitbeschäftigt und soll aushilfsweise bleiben, bis der „Neue“ sich im Job eingearbeitet hat.

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