Nicht nur der Traum vom Eigenheim ist kaum noch leistbar, auch Projekte von Gemeinden müssen teilweise auf Eis gelegt werden. Warum das so ist, verrät Chef der HABAU-Gruppe.
Ziegelhersteller kündigten lange Produktionsstopps an, Zementproduzenten drosselten ihre Produktion, die Nachfrage nach Wohnbaukrediten ist rückläufig, Projekte wurden gestoppt. Doch: Wie schlimm steht’s wirklich um die Baubranche?, wollte die „Krone“ von HABAU-Chef Hubert Wetschnig wissen.
„Im Einfamilienhausbau ist es schon dramatisch“, sagt Wetschnig. Vor allem Unternehmen, die sich darauf spezialisiert hätten, haben ein „massives Thema“. „Finanzierungsrichtlinien und der Preis helfen nicht mit“, sagt er. Im auf Eigenheime spezialisierten Unternehmensbereich der HABAU gab es nahezu null Anfragen seit dem Sommer. „Wenn, dann ist es eher so, dass jemand beim Elternhaus dazubauen oder aufstocken will“, so Wetschnig.
Die von Perg aus agierende Gruppe habe das Glück, breit aufgestellt zu sein. „Wir tun uns da leichter, Infrastruktur wird weiterhin gebaut“, so der Manager. Trotzdem hat man zu kämpfen: Bei Held & Francke, wo viele Projekte rund um Kanal- und Straßenbau für Gemeinden abgewickelt werden, stockt der Motor. „Die Gemeinden agieren mit dem alten Budget, würden aber aufgrund der gestiegenen Kosten mehr Geld brauchen“, erklärt Wetschnig.
Um Wohnbauprojekte jetzt realisieren zu können, müssen Abstriche gemacht werden – da braucht es den Willen beider Seiten.
Hubert Wetschnig, HABAU-Chef
Wo nicht nachgebessert werden kann, werden Projekte auch nicht realisiert. Die Folge: „Unsere Leute stehen.“ Noch hat man genügend alte Aufträge, aber es kann gut sein, dass die Beschäftigten zwei, drei Wochen früher als geplant beim AMS vorstellig werden, wenn sie traditionell von den Baufirmen für den Winter abgemeldet werden.
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