NATO warnt Russland

Atombombe hätte „noch nie dagewesene Konsequenzen“

Ausland
12.10.2022 21:13

Die Atomwaffen-Drohungen Russlands sind laut NATO-Kreisen hauptsächlich dazu da, die Staaten der Allianz und andere Länder davon abzuhalten, direkt in den Ukraine-Krieg einzugreifen. Sollte die Regierung in Moskau tatsächlich Kernwaffen einsetzen, würde dies fast sicher eine „physische Antwort“ der Verbündeten der Ukraine und möglicherweise auch der NATO selbst zur Folge haben, so ein Insider. Der Schritt würde „noch nie dagewesene Konsequenzen“ für Russland nach sich ziehen.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erachtet die Stärkung der ukrainischen Luftabwehr als prioritär. Der NATO-Chef sagte am Mittwoch vor einem Treffen der Verteidigungsminister der NATO-Staaten in Brüssel, dass es extrem wichtig sei, dass die Bündnispartner Luftabwehrsysteme an die Ukraine lieferten. „Die oberste Priorität wird mehr Luftverteidigung sein.“

Zivile Infrastruktur „absichtlich angegriffen“
US-Generalstabschef Mark Milley verurteilte die jüngsten Raketenangriffe Russlands in der Ukraine. „In den vergangenen Tagen hat Russland seine Angriffe auf die zivile Infrastruktur verstärkt“, sagte Milley, „Russland hat absichtlich zivile Infrastruktur angegriffen, um Zivilisten zu verletzen. Sie haben die Alten, die Frauen und die Kinder in der Ukraine ins Visier genommen. Willkürliche und absichtliche Angriffe auf zivile Ziele sind nach den internationalen Kriegsregeln ein Kriegsverbrechen.“

Stoltenberg stellt klar: Mit Atomdrohungen ist nicht zu spaßen. (Bild: AP/Olivier Matthys)
Stoltenberg stellt klar: Mit Atomdrohungen ist nicht zu spaßen.
Sollte Russland tatsächlich den roten Knopf drücken, werde eine „physische Antwort“ der NATO folgen, machte diese unmissverständlich klar. (Bild: AFP/Alexander NEMENOV)
Sollte Russland tatsächlich den roten Knopf drücken, werde eine „physische Antwort“ der NATO folgen, machte diese unmissverständlich klar.

Zur Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg brauche das Land ganz verschiedene Luftabwehrsysteme, etwa gegen ballistische Raketen, Marschflugkörper und Drohnen, betonte Stoltenberg.

Weißrussland als Aufmarschgebiet
An Belarus gerichtet forderte Stoltenberg den Präsidenten Alexander Lukaschenko auf, sein Land nicht mehr in den Konflikt in der Ukraine hineinzuziehen. Er erwarte, dass „das Lukaschenko-Regime aufhören wird, sich an diesem Konflikt zu beteiligen“. Und er kritisierte, dass Weißrussland als Aufmarschgebiet für Luftangriffe gegen die Ukraine genutzt wurde. Lukaschenko hatte am Montag angekündigt, mit Russland eine gemeinsame militärische Eingreiftruppe einsetzen zu wollen.

Kreml: Sieg Russlands ist Niederlage der NATO
Der Kreml reagierte unterdessen auf Äußerungen Stoltenbergs vom Dienstag. Die Aussage von Stoltenberg, dass ein Sieg Russlands in der Ukraine gleichbedeutend mit einer Niederlage der NATO sei, bestätige, dass die Allianz an der Seite der Ukraine kämpfe, sagte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau.

Auf die Frage, ob Moskau Maßnahmen ergreifen würde, antwortete Peskow, dass Russland „seit dem 24. Februar Maßnahmen ergriffen hat“.

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