Gipfel 2023 geplant

Die Ukraine verspricht Afrika mehr Unterstützung

Ausland
13.10.2022 16:59

Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba will die Zusammenarbeit mit Afrika vertiefen. Sein Land wolle den Kontinent mit Getreide, Agrartechnologie und Bildung unterstützen, sagte Kuleba am Donnerstag zum Abschluss seines Afrika-Besuches. Indes kündigte auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei einem Regionalgipfel in Astana an, dass verstärkt „Entwicklungsländer“ von russischen Getreide- und Düngemittelexporten profitieren sollten.

Kuleba besuchte den Senegal, die Elfenbeinküste und Ghana sowie Kenia. Er hatte seine Reise wegen der russischen Angriffe auf Kiew vorzeitig abgebrochen. Nach Kulebas Angaben war es die erste Afrika-Rundreise eines ukrainischen Außenministers in der Geschichte seines Landes. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen sein Land sagte er, die Ukraine wolle kein afrikanisches Land dazu zwingen, eine Wahl zu treffen.

Getreideexporte sind für Kontinent wichtig
Kuleba hatte Russland zum Auftakt seiner Reise vorgeworfen, die Spaltung Afrikas voranzutreiben. In mehreren afrikanischen Ländern, darunter Mali und der Zentralafrikanischen Republik, werden Aktivitäten der vom Putin-Vertrauten Jewgeni Prigoschin finanzierten Söldnertruppe „Wagner“ vermutet. Getreideexporte aus Russland wie auch aus der Ukraine sind wichtig für den Kontinent. Beobachter sehen seit geraumer Zeit eine Kriegsmüdigkeit bei einer Reihe von Staaten, vor allem auch in Afrika.

Kuleba kündigte einen Ukraine-Afrika-Gipfel für die erste Jahreshälfte 2023 an. Der Präsident der Afrikanischen Union, Macky Sall, soll laut Kuleba bald Kiew besuchen. Kuleba lud zudem mehr afrikanische Studierende in sein Land ein. Russland hat für kommenden Sommer ein zweites Treffen mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs angekündigt, nach einem ersten Gipfel 2019.

„Können daran arbeiten, gemeinsam zu bestimmen“
Ebenfalls am Donnerstag traf sich der russische Präsident Putin am Rande der asiatischen Regionalkonferenz CICA (Conference on Interaction and Confidence Building Measures in Asia) im kasachischen Astana mit seinem türkischen Amtskollegen Erdogan, um die Zusammenarbeit beim Export von russischem Getreide und Düngemitteln an „Entwicklungsländer“ weiterzuentwickeln. „Wir können daran arbeiten, gemeinsam zu bestimmen, welche Länder das sein werden“, meinte Erdogan.

Unter türkischer und UNO-Vermittlung war im Juli ein Abkommen ausgehandelt worden, das den Export von ukrainischen und russischen Agrarprodukten ermöglicht. Erdogan kritisierte jedoch, dass die meisten der Lieferungen seitdem an reichere Länder gegangen seien. An der Zusammenarbeit Russlands und der Türkei „werden sich sicherlich einige stören, aber die Entwicklungsländer werden sicherlich glücklicher sein“, fügte er hinzu.

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