Verlässt den Sport

Bobpilot Maier gesteht: „Ich bin ein Angsthase“

Benni Mair ging für Österreich bei Olympia an den Start.

(Bild: APA/AFP/Daniel MIHAILESCU)

Benni Maier startet mit dem Medizinstudium seine zweite Karriere. Der Rumer Bobpilot wird im Winter keine Rennen mehr bestreiten. Bis auf einen Kufensatz hat er das gesamte Material bereits verkauft.

Mit 28 Jahren kommt Benni Maier gerade in das beste Piloten-Alter, dennoch zog der Rumer Bobfahrer nach Olympia einen Schlussstrich: „Ich wollte nicht den Anschluss an das Berufsleben versäumen, in dem ich gerne arbeiten möchte.“ Im Sommer bestand der HAK-Absolvent die Aufnahme-Prüfung für das Medizinstudium, seit drei Wochen büffelt er auf der Universität: „Es fühlt sich gut an. Es hat mich schon länger zur Medizin hingezogen, später möchte ich in der Orthopädie arbeiten.“

Ich bin ein Angsthase. Ich bin auch der, der auf der Autobahn mit 95 km/h fährt.

Benni Maier

Eiskanal war nie das seine
Wenn auch die Tage jetzt wieder kürzer und kälter werden, der Weltklasse-Pilot vermisst seinen Sport nicht: „Ich habe meine Entscheidung bis heute noch keine Sekunde bereut.“ Skurrilerweise haben Benni nämlich die Fahrten im Eiskanal nie getaugt: „Ich bin ein Angsthase. Ich bin auch der, der auf der Autobahn mit 95 km/h fährt.“ Vielleicht machte aber gerade diese Vorsicht sein fahrerisches Talent aus: „Ich war in jedem Trainingslauf fokussiert und konzentriert, ich bin auch nur fit in den Schlitten gestiegen. Ich war mir meiner Verantwortung für mein Team immer bewusst.“

Bob-Pilot Benni Maier hat gerade das Medizinstudium begonnen.

(Bild: Birbaumer Christof)

Zum zweiten Mal Vater
Dafür faszinierten den Vize-Weltmeister das Tüfteln am Material und auch das Athletik-Training: „Ich bin jetzt nicht in Topform, so schlecht bin ich aber nicht beisammen.“ Ein Comeback ist dennoch auszuschließen. Benni hat bis auf den besten Kufensatz das gesamte Material verkauft, im Dezember wird er zum zweiten Mal Vater: „Familie und Studium haben für mich Priorität.“