Geschäft mit der Angst

Milliardenstrafe für Verschwörungstheoretiker

Ausland
14.10.2022 06:00

Der US-Radiomoderator Alex Jones behauptete jahrelang, dass der Amoklauf an einer Schule nur inszeniert gewesen sei. Jones Anhänger tyrannisierten in weiterer Folge die Familien der Angehörigen. Nun machte ein Gericht einen Schlussstrich unter den Skandal - und verpasste dem Moderator eine Geldstrafe in der Höhe von knapp einer Milliarde Dollar. 

Der US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones muss an Familien der Opfer des Massakers an der Sandy-Hook-Volksschule 2012 insgesamt 965 Millionen US-Dollar (rund 987 Millionen Euro) zahlen.

Hinterbliebene gestalkt und bedroht
Ein 20-Jähriger hatte damals in Newtown im US-Staat Connecticut 20 Kinder und sechs Lehrer erschossen. Doch der nun angeklagte US-Radiomoderator und Gründer einer rechten Webseite hatte über Jahre behauptet, der Amoklauf sei nur von Schauspielern inszeniert worden. Seine Anhänger hatten daraufhin die Hinterbliebenen der Todesopfer gestalkt und bedroht.

Nach dem Urteil gegen Jones fielen sich Hinterbliebene des Massakers an der Sandy-Hook-Volksschule in die Arme. (Bild: Brian A. Pounds)
Nach dem Urteil gegen Jones fielen sich Hinterbliebene des Massakers an der Sandy-Hook-Volksschule in die Arme.

Zahlreiche Eltern der getöteten Kinder erzählten vor Gericht, wie Fremde bei ihnen zu Hause auftauchten, um sie zu filmen. Außerdem wurden sie im Internet mit beleidigenden Kommentaren überschüttet.

Bekannter Verschwörungstheoretiker
Wie viel Jones tatsächlich zahlen kann, ist noch unklar. Erst im April hatte seine Webseite Insolvenz angemeldet. Der 48-jährige Verurteilte hatte immer wieder diverse Verschwörungstheorien verbreitet und etwa behauptet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen sei.

Er unterstützte auch die Falschbehauptung von Ex-Präsident Donald Trump, dass dieser die Präsidentenwahl 2020 nur wegen massiven Wahlbetrugs verloren hätte. Auch vor dem Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das US-Capitol musste Jones aussagen.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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