Außergewöhnlicher Prozess: Am Landesgericht in Linz wurde ein 20-Jähriger am Donnerstag nach dem Strafrecht von Bosnien-Herzegowina zu 22 Monaten Haft verurteilt. Richter Ralf Sigl verhandelte nämlich eine Schießerei vor einer Disco in Bihac (Bosnien.) Der Schütze, ein Linzer, war nach der Tat am 28. Juli 2021 nach Österreich geflüchtet und hatte sich hier erst ein Jahr später der Polizei gestellt.
Der junge Mann war mit einem befreundeten Paar auf Urlaub bei seiner Familie in Bosnien. Vor einer Disco kam es zum Streit zwischen seinem Freund und einem Wachmann. Der Angeklagte und seine Freunde wurden des Lokales verwiesen. Nachdem sie den späteren Tatort bereits verlassen hatten, kehrte das Trio jedoch noch einmal zurück, der Linzer soll aus dem Auto drei Schüsse auf den Türsteher abgefeuert haben.
„Das klingt fast wie aus einem Mafiafilm“
Einer davon traf den Mann am rechten Unterschenkel. „Das klingt fast wie aus einem Mafiafilm“, stellte die Staatsanwältin in Linz fest. In Bosnien wurde wegen Mordversuchs ermittelt, doch da war der 20-Jährige wieder in Österreich, wo nun Anklage wegen absichtlich schwerer Körperverletzung erhoben wurde.
Seine Freunde hatten sich in Bosnien der Polizei gestellt, und ihre Beteiligung heruntergespielt, so Verteidiger Aflenzer. In der Verhandlung vor Richter Sigl übernahm sein Mandant aber ohnehin die volle Verantwortung.
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