Nachhaltige Zukunft

Slow Food erobert die Welt: Kärnten als Vorbild

Kärnten
14.10.2022 09:01

Die gesunde und enkeltaugliche Koch-Philosophie erobert die Welt und Kärnten gilt als Vorbild. Bei der Terra Madre-Messe in Turin sorgen Kärntner Produkte immer für Begeisterung. Piemont hat eine Slow-Food-Universität.

Vor acht Jahren hat der Kärntner Slow Food-Erfolgsweg auf der internationalen Terra-Madre-Messe in Turin begonnen. Der Kärntner Stand wird dort mittlerweile von den internationalen Kulinarik-Experten regelrecht gestürmt. „Slow Food hat sich immens ausgebreitet, wird heute in 188 Ländern der Welt umgesetzt“, erzählt Haubenkoch Gottfried Bachler, der auch heuer für Kärnten in Turin war. „Die Messe ist riesig, zog in einer Woche 1,5 Millionen Besucher an. Heuer waren 140 Nationen vertreten.“ Bei den Kärntnern wurden zwei Tage lang Kletzennudeln gekrendelt.

„Allein am ersten Tag waren Gäste aus 25 Nationen bei uns“, schwärmt Bachler. Die Kletzennudel erhielten sogar das internationale Presidio-Prädikat – das ist der höchste Artenschutz, der bei der Slow Food-Bewegung vergeben wird. Der Marktplatz Mittelkärnten präsentierte Mehl, Eier und Topfen, die Wolfsberger ihren einzigartigen, schwarzen Knoblauch.

15 Bildungseinrichtungen

befassen sich in Kärnten intensiv mit der Slow Food-Philosophie. In der „Slow Food-Cooks-Alliance“ (Bündnis der Köche) sind mittlerweile 17 Köche beschäftigt.

Mit Slow Food in Kärnten Vorreiter
„Slow Food bedeutet langsames Essen, zurück zu den regionalen Wurzeln. Da sind wir in Kärnten Vorreiter. Diese Nachhaltigkeit und wie wir mit der Welt umgehen, wird vor allem in der Zukunft entscheidend sein. Die Slow Food-Organisation hat weltweit 1,2 Millionen Mitglieder. Sie sind die Botschafter dieser Philosophie“, sagt Bachler, dessen Gattin Ingrid die Region Mittelkärnten gegründet hat, in der heute 58 Lebensmittelproduzenten für Nachhaltigkeit und Regionalität sorgen.

Bachler produziert seit 43 Jahren Slow Food
Bachler produziert übrigens schon seit 43 Jahren Slow Food. „Es ist das einfache, hochwertige Essen, wie es seinerzeit zubereitet wurde. Slow Food drückt Respekt vor der Nahrung aus. Und Kärnten ist bei Gästen vor allem beliebt, weil diese bei uns regional bekocht werden.“

Erste Slow Food-Universität der Welt
Die ursprüngliche Slow-Food-Zentrale liegt jedoch im oberitalienischen Ort Bra. „Dort gibt es in Pollenzo auch die erste Slow-Food-Universität der Welt – mit 480 Studenten aus 80 Nationen“, erzählt Bachler. „Im Piemont geht es sozusagen um sauberes und faires Essen und Trinken. Das Studium der gastronomischen Wissenschaften wird mit dem Mastertitel abgeschlossen.“ So werden dort auch die grassierende Fast-Food-Seuche und der rücksichtslose Verschleiß von Ressourcen und Nahrungsmitteln bekämpft. Das Studium kostet jährlich 15.000 Euro – 4-Sterne-Menü und kulinarische Studienreisen inklusive.

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