Im Gebiet von Warth - Schröcken befinden sich der Kalbelesee und der Körbersee. Zwischen den natürlichen Gebirgsseen ist ein Mosaik aus Biotopen für besondere Tier- und Pflanzenarten zu entdecken. Ein Ausflug, der auch für Ältere und Familien gut geeignet ist.
Der Kalbelesee ist ein natürlicher Hochgebirgssee auf 1653 Metern Höhe am Hochtannbergpass im Gemeindegebiet von Warth. Das Gewässer, welches nur wenige Meter neben der über den Pass führenden Bregenzerwaldstraße liegt, ist als schützenswertes Biotop ausgewiesen. Im See wächst unter anderem das stark gefährdete Langblättrige Laichkraut. Die Bestände dieser Wasserpflanzenart sind in den vergangenen Jahren europaweit stark zurückgegangen. Grund dafür sind Verschmutzung durch Abwasser sowie intensiv gedüngte landwirtschaftliche Nutzflächen. Neben dem Laichkraut finden sich auch Armleuchteralgen im See. Diese wachsen am Grund von Gewässern mit in der Regel sehr sauberem, nährstoffarmen sowie kalkhaltigem Süßwasser. Oft bilden sie dabei große Unterwasserrasen.
Nicht umsonst Sieger bei „9 Plätze - 9 Schätze“
Im Uferbereich des Kalbelesees, der sich über eine Fläche von 2,4 Hektar erstreckt, gedeiht darüber hinaus Schnabel-Seggenried. Vögel und Amphibien nutzen dies gerne als Versteck. Die maximale Wassertiefe des Sees beträgt viereinhalb Meter. An schönen Herbsttagen hebt sich das Gewässer tiefblau von der umgebenden Landschaft ab. Eine gemütliche Wanderroute führt vom Kalbelesee zum Körbersee, einem weiteren natürlichen Gebirgssee im Gebiet von Schröcken. Letzterer liegt besonders idyllisch mitten im Pflanzenschutzgebiet, umrahmt von einer beeindruckenden Gebirgskulisse. Daher verwundert es wenig, dass sich dieser Ort unter den Siegern der Fernsehshow „9 Plätze - 9 Schätze“ (2017) findet. Im Sommer kann man den See nach einer etwas längeren Tour von der Bergstation Steffisalp-Express in gut zwei Stunden erreichen.
Eine schöne Herbstrunde startet vom gebührenpflichtigen Parkplatz beim Kalbelesee, von wo man in etwas mehr als einer Stunde zum Ziel gelangt. Der Pfad ist gut präpariert und auch für Familien geeignet. Die markierte Route sollte nicht verlassen werden, da man durch ein Mosaik von Quell- und Flachmooren wandert, das sensible Biotope für spezialisierte Arten bildet. Diese besonderen Naturräume sind im Gebiet Warth-Schröcken eng verzahnt mit Bergmähder und extensiv bewirtschafteten Alpflächen.
Ein Ort, wie aus der Zeit gefallen
Am Wegesrand erinnern von Urzeitgletschern verschliffene Steine an moderne Skulpturen. So gestaltet sich die einfache Wanderstrecke als recht abwechslungsreich. Der kiesige Weg führt schließlich über sanft abfallende Wiesenhänge zum Körbersee. Das Landschaftsbild wird hier dominiert von der übermächtig aufragenden Juppenspitze (2412 Meter), die sich auf der gegenüberliegenden Seite des Sees in die Höhe hebt. An windstillen Tagen spiegeln sich ihre markanten Umrisse deutlich im dunklen Wasser. Der Ort wirkt entrückt, wie aus der Zeit gehoben, ein Platz fernab hektischen Treibens.
Typ: gemütliche Herbstwanderung
Dauer: insgesamt 2 - 2.5 Stunden
Ausgangspunkt: Parkplatz beim Kalbelesee, Gemeinde Warth
Ausrüstung: Schuhe mit guter Profilsohle, Tagesrucksack mit Getränk und Snack, dem Wetter angepasste Kleidung
Einkehrmöglichkeiten: diverse Cafés/Hotels in Warth/Schröcken
Derweil hätte es auch ganz anders kommen können. Im Jahr 1930 wurde in unmittelbarer Nähe des Sees ein Hotel eröffnet. Geplant war zudem eine wintersichere Straße von Schröcken nach Lech, die Ausflüglern und Touristen einen einfachen Zugang zu dem Gebiet ermöglichen sollte. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stoppte das Vorhaben, die Pläne wurden verworfen. Das Hotel steht immer noch und wird als Familienbetrieb geführt, in dem Wanderer und Skifahrer während der Hauptsaison gerne einkehren. Der Körbersee kann auf einem Trampelpfad umrundet werden, danach geht es dieselbe Strecke retour zum Kalbelesee.
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