Nur Kurzzeit-Premier?

Nach nur einem Monat droht Truss schon das Aus

Ausland
14.10.2022 10:54

Die Amtszeit der britischen Premierministerin Liz Truss könnte schon nach nur einem Monat ein jähes Ende finden. Offenbar nimmt der parteiinterne Widerstand einem Zeitungsbericht zufolge weiter zu. Führende Torys würden bereits Überlegungen einer Ablöse diskutieren. Indessen musste selbst Truss‘ Finanzminister Kwasi Kwarteng eine Reise abbrechen.

In der Konservativen Partei nimmt einem Bericht der Londoner Zeitung „Times“ zufolge der Widerstand gegen Truss zu. Möglich sei auch ein Pakt zwischen Ex-Finanzminister Rishi Sunak und der Tory-Spitzenpolitikerin Penny Mordaunt, berichtete die „Times“ unter Berufung auf ranghohe Parteimitglieder.

Beide waren im internen Wettkampf um die Parteispitze an Truss gescheitert. Ein „Ältestenrat“ aus Dutzenden ehemaligen Kabinettsmitgliedern sei bereit, Truss zur Aufgabe aufzufordern.

Liz Truss Steuerprogramm gilt als glatte Niederlage - nun läuft der Neo-Premierministerin die Zeit davon. (Bild: AFP/UK Parliament/Jessica Taylor)
Liz Truss Steuerprogramm gilt als glatte Niederlage - nun läuft der Neo-Premierministerin die Zeit davon.

Finanzminister sorgte für heftige Marktturbulenzen
Der Premierministerin schlägt auch in den eigenen Reihen seit Wochen harte Kritik entgegen. Anlass ist der nur mit Schulden finanzierte Haushalt von Finanzminister Kwasi Kwarteng, der heftige Marktturbulenzen ausgelöst hatte. Nach heftigen Protesten auch von führenden Tories nahmen Truss und Kwarteng die Streichung des Spitzensteuersatzes wieder zurück.

Nun dürfte eine weitere Kehrtwende anstehen: Wie die Zeitung „Guardian“ schrieb, wollen Truss und Kwarteng die für April geplante deutliche Anhebung der Unternehmensteuer doch nicht zurückzunehmen. Die Premierministerin hatte wiederholt betont, die noch von ihrem Vorgänger Boris Johnson beschlossene Erhöhung von 19 auf 25 Prozent wieder zu streichen.

Regierungschefin ohne Rückhalt
Wie mehrere Medien berichteten, flog Kwarteng am Freitag vorzeitig vom Jahrestreffen von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Washington zurück in die britische Hauptstadt - dort wollte er demnach mit Premierministerin Liz Truss besprechen, ob ein weiterer Teil seines Haushaltsplans zurückgenommen wird.

Zumindest Truss‘ Steuer-Kehrtwende zeigte auf den Märkten einen ersten positiven Effekt, doch bei den Wählern scheint Truss auf keinen grünen Zweig mehr zu kommen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov für die „Times“ sprachen sich 50 Prozent dafür aus, Truss vor die Tür zu setzen, nur 9 Prozent stellten sich hinter die Regierungschefin.

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