Nach der Wende im Mordfall Oberwaltersdorf (Niederösterreich), kennt die „Krone“ nun erste Details zu den Hintergründen der Bluttat im Bezirk Baden. Erst am Donnerstag legte der 64-jährige Ehemann, nachdem ihm von Ermittlern die Tatwaffe präsentiert wurde - ein umfassendes Geständnis ab.
Am 24. August erschütterte die Meldung über einen weiteren Frauenmord nicht nur die Gemeinde Oberwaltersdorf im Bezirk Baden. Erneut war eine Frau unter brutalen Umständen zu Tode gekommen. Und wie so oft ist auch in diesem Fall der eigene Ehemann der mutmaßliche Täter. Nach Wochen des Schweigens und zahlreichen Lügengeschichten, gestand der dringend tatverdächtige 64-Jährige nun, seine Ehefrau mit einem Meißel getötet zu haben, die „Krone“ berichtete. Rund zehnmal habe er auf die 57-Jährige eingestochen.
„Im Affekt“, wie sein Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger gemeinsam mit Anwalt Michael Dohr betont. Die Tat sei nicht von langer Hand geplant gewesen. „Bei diesem Fall spielen die Begleitumstände eine große Rolle. Darum plädieren wir nicht auf Mord, sondern auf Totschlag“, erklärt er gegenüber der „Krone“. Im Beisein seiner Verteidiger legte der 64-Jährige nun die Fakten auf den Tisch: „Ja, ich habe meine Frau getötet“, gestand er schließlich unter Tränen. Geplant habe er die Tat nicht: Er habe die Kontrolle verloren und in blinder Wut mit dem Meißel mehrmals auf ihren Kopf eingeschlagen. Erst als er seine tote Frau vor sich liegen gesehen habe, hätte er realisiert, was passiert sei.
Erste Details kommen ans Licht
Am Morgen des 24. August begab sich der 64-Jährige auf eine seiner üblichen Joggingrunden. Wieder heimgekehrt, sei die Situation schließlich eskaliert. So will der 64-Jährige seiner Liebsten Avancen gemacht haben. Doch es kam anders: Nachdem der Beschuldigte seiner Ehefrau bereits sämtliche Besitztümer - auch das gemeinsame Haus - überschrieben hatte, drohte sie ihm nun auch das Wohnrecht zu entziehen. Daraufhin holte er den Meißel und stach zu.
Erst als er das Blut an seinen Händen wahrnahm, schmiedete er den Plan, einen Einbruch vorzutäuschen. In einem nahe gelegenen Waldstück entledigte er sich des Mordwerkzeugs. Danach alarmierte er die Rettung, führte noch selbst Wiederbelebungsversuche an seiner bereits toten Ehefrau durch.
Langjährige Eheprobleme
Zu den Hintergründen der Tat spinnt der Verdächtige ein Netz aus Demütigungen, langjährigen Streitereien und Problemen in der Ehe. Einige Meinungsverschiedenheiten sollen bereits über mehrere Tage zu Spannungen zwischen den Eheleuten geführt haben. Über eine bevorstehende Trennung beziehungsweise Scheidung sei zwar nicht gesprochen worden, diese sei aber unausweichlich gewesen.
Am Donnerstag legte er schließlich - als ihm der zuvor gefundene Meißel mit den Blutspuren seiner Ehefrau präsentiert wurde - ein umfassendes Geständnis ab.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.