Schlimme Erinnerungen

Riesen-Wirbel um Krönung von Königin Camilla

Royals
14.10.2022 15:06

Der 6. Mai 2023 wird ein historischer Tag für die Briten: Charles III. wird mit 74 als ältester König, den das Inselreich je hatte, gekrönt. Seine Gattin Camilla schreibt als erste Königsgemahlin, die seit fast einem Jahrhundert gekrönt wird, Geschichte. Welche Krone sie dabei aufs Haupt gesetzt bekommt, sorgt im Vorfeld aber bereits jetzt für mächtig Wirbel.

Denn es soll ausgerechnet jene werden, mit der auch Königin Elizabeth, die Mutter von Königin Elizabeth II., die später nur noch Queen Mum genannt wurde, im Jahr 1937 neben König George VI. zur Queen Consort gekrönt wurde.

Wertvollster indischer Diamant
Die Krone enthält den wertvollsten und zugleich einen der umstrittensten Diamanten der Welt. Den berühmten Koh-i-Noor. Der 108,93-karätige weiße Diamant stammt aus Indien und wurde im 19. Jahrhundert nach den Sikh-Kriegen vom erst zehn Jahre alte Maharadscha Duleep Singh den Briten überlassen. Ob freiwillig, wird angezweifelt.

Queen Victoria wurde der Stein später von der Britischen Ostindien-Kompanie überreicht. Auf Wunsch von Prinz Albert, ihrem Gemahl, wurde der ursprünglich viel größere Stein geschliffen und in die Kronen von Königin Alexandra und Königin Mary eingesetzt, bevor sie 1937 in die Krone der Königinmutter eingearbeitet wurde.

Queen Elizabeth nach ihrer Krönung mit Prinzessin Elizabeth am Balkon des Buckingham-Palastes. (Bild: PA / picturedesk.com)
Queen Elizabeth nach ihrer Krönung mit Prinzessin Elizabeth am Balkon des Buckingham-Palastes.

Schmerzhafte Erinnerungen an Kolonialzeit
In Indien gilt der Diamant als geraubt und die Aussicht, dass er wieder zur Krönung verwendet wird, stößt dort wenig überraschend auf Ablehnung.

Sprecher der indischen Regierungspartei BJP warnten davor, dass der Diamant bei der Krönung schmerzhafte Erinnerungen an die Kolonialzeit wecken könnte, berichtete der britische „Telegraph“. Aus Palastkreisen will man aber erfahren haben, dass die Verwendung der Preziose samt  Krone „geprüft“ werde.

Der Buckingham-Palast soll der „Daily Mail“ zufolge die Verwendung anderer Kronen in Erwägung ziehen, darunter auch die Krone, die Königin Adelaide bei der Krönung ihres Mannes Wilhelm IV. im Jahr 1831 trug.

Zu den weiteren Optionen soll das Diamantdiadem von 1820 gehören, das für die Krönung von Georg IV. angefertigt wurde und von der verstorbenen Königin Elisabeth II. auf dem Weg zu ihrer Krönung im Jahr 1953 und anschließend bei jeder Parlamentseröffnung getragen wurde.

Königin Elizabeth II. sitzt neben ihrem 2021 verstorbenen Ehemann Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, als sie während der Staatseröffnung des Parlaments in London am 18. Mai 2016 die Eröffnungsrede hält. (Bild: ALASTAIR GRANT / AFP / picturedesk.com)
Königin Elizabeth II. sitzt neben ihrem 2021 verstorbenen Ehemann Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, als sie während der Staatseröffnung des Parlaments in London am 18. Mai 2016 die Eröffnungsrede hält.

Rechtliche Grundlage fehle
Es ist nicht das erste Mal, dass die Rückgabe des Diamanten gefordert wird. Nach der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 forderte die Regierung den Diamanten zurück. Eine weitere Forderung stellte Indien im Jahr der Krönung von Königin Elisabeth II.

Diese Forderungen stießen auf taube Ohren, da das Vereinigte Königreich argumentierte, dass es keine rechtliche Grundlage für die Rückgabe des Koh-i-Noor an Indien gäbe.

König Charles wird mit der Edwardskrone gekrönt werden, die als die älteste der britischen Königskronen gilt. Die Krone wurde immer wieder umgestaltet. In der heutigen Form besteht sie aus Gold, Silber, Perlen, 444 Saphiren, Smaragden, Rubinen und Diamanten.

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(Bild: kmm)



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