Teure Energie und sinkende Einnahmen bringen die heimischen Sportvereine in die Zwickmühle. Die Politik macht es den Betroffenen nicht gerade einfacher.
Steigende Kosten setzen derzeit nicht nur Haushalte und Betriebe unter Druck, sondern auch sämtliche Sportvereine (die „Krone“ berichtete). Unter den Vorzeichen von Teuerungswelle und Klimakrise lud der Handballverein BT Füchse am Donnerstag in Trofaiach zum Diskussionsforum „Sportopia“.
ASKÖ-Präsident Hermann Krist nutzte die Gelegenheit, um angesichts ausufernder Kosten für die Sportvereine die Politik in die Pflicht zu nehmen: „Wir müssen Angst haben, dass es viele Vereine bald nicht mehr gibt wegen der Energiethematik. Ich erwarte von der Umweltministerin, dass sie einen Fördertopf für gemeinnützige Vereine für den Umstieg auf erneuerbare Energien zur Verfügung stellt.“
Sport ist mehr als bloße Bewegung
Denn die Budgets im Breitensport seien ausgedünnt. Wie wichtig der Sport nicht nur für die Gesundheit, sondern vor allem für die Gesellschaft ist, betonte Keynote-Speaker Daniel Dahm: „Der Sport ist ein wirklich lebensdienlicher Sektor. Er sollte eigentlich außerhalb jedes Profitdenkens stehen.“
Der Sport ist ein wirklich lebensdienlicher Sektor. Er sollte eigentlich außerhalb jedes Profitdenkens stehen.
Daniel Dahm, Wissenschafter und Umweltaktivist
Dass der Sport seinen Teil zum Umweltschutz beiträgt, beweisen die Ambitionen der BT Füchse. Der Verein hat sich schon seit Jahren der Nachhaltigkeit verschrieben. Nun ließen die Füchse ein Jahr lang untersuchen, wie hoch der CO2-Ausstoß sowie die finanziellen Kosten sämtlicher Fahrten zu den Trainings in Bruck und Trofaiach sind.
450.000 Euro für Trainingsfahrten
Die 197 Mitglieder des Vereins gaben demnach binnen eines Jahres rund 450.000 Euro dafür aus - bei einem gleichzeitigen CO2-Ausstoß von 146 Tonnen. Fahrten zu den Bewerbsspielen nicht miteingerechnet! Der Verein will diese Bilanz künftig aufbessern und damit auch seinen Mitgliedern bares Geld sparen - zum Beispiel mit Fahrgemeinschaften.
Dass den Ambitionen des Vereins aber auch Grenzen gesetzt sind, erklärte Vanessa Magg, ehemalige Nationalspielerin und Co-Trainerin der Damen-Kampfmannschaft: „Wir wären zum Auswärtsspiel nach Vorarlberg ja gerne mit dem Zug gefahren, aber das war schlichtweg unleistbar.“
Wie langsam die Mühlen der Politik in allen Bereichen mahlen, zeigte auch ASKÖ-Präsident Krist auf: „Wir warten seit vier Monaten auf einen Termin beim Gesundheitsminister. Du rennst gegen eine Wand.“ Der Verband vertritt österreichweit nicht weniger als 4.300 Vereine.
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