Die Metaller-Gewerkschafter erhöhen die Schlagzahl bei den Lohnverhandlungen. Bereits nach der ersten Runde ohne Ergebnis haben in Koblach 70 Betriebsräte klargestellt, dass sie ernst machen, wenn es nötig sein sollte.
Kurz vor 10 Uhr füllte sich am Freitag der Saal beim Restaurant „DorfMitte“ in Koblach. Aus allen großen Metallbetrieben Vorarlbergs wie Blum, Grass, Hydro oder Liebherr kamen Betriebsräte zusammen, um über die aktuellen Lohn- und Gehaltsverhandlungen in der metalltechnischen Industrie zu beraten.
Die Stimmung war durchaus aufgeheizt, hat es die Arbeitgeberseite doch bislang unterlassen, ein Angebot auf den Tisch zu legen. „Wir haben gerade einmal das halbe Forderungsprogramm durchgebracht“, schimpfte Karl Dürtscher, GPA-Bundesgeschäftsführer und Verhandler im Kernteam, der extra aus Wien angereist war.
Arbeitnehmer sollen etwas von Gewinnen haben
Die Gewerkschafter wollen so rasch wie möglich zu einem Abschluss kommen, aber nicht zu irgendeinem: „In der heftigsten Teuerungskrise seit Jahrzehnten muss es ordentlich rascheln in der Geldtasche der Arbeitnehmer“, betonte der oberste Metallergewerkschafter im Land, Wolfgang Fritz von der PRO-GE. Die Gewerkschaft fordert 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt. „Die Unternehmen haben sehr viel Geld verdient. Diese Rekordergebnisse wurden durch die Arbeitnehmer ermöglicht. Sie sollen davon nun auch etwas haben.“ Die Unternehmen hätten satte Gewinne gemacht, was sich auch an den hohen Dividenden widerspiegle, jedoch nicht auf dem Lohnzettel der Beschäftigten.
Auch Streiks scheinen möglich
Als „völlig überzogen“ bezeichnete der Vorsitzende des Fachverbandes, Christian Knill, im Vorfeld der Konferenz die Forderung. Die Arbeitgeberseite versucht naturgemäß zu bremsen und argumentiert mit schwieriger Wirtschaftslage und hohen Energiekosten. Die 70 Vorarlberger Betriebsräte beschlossen eine Resolution und erste gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen: Sollte es nach der zweiten Verhandlungsrunde am 17. Oktober kein Ergebnis geben, werden Betriebsversammlungen in gleich mehreren Betrieben abgehalten. Auch die Worte „Warnstreik“ und „Streik“ sind bereits gefallen.
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