Wegen Energiekrise

Wien droht jetzt der Gurkenengpass

Wien
14.10.2022 19:00

Mit den gestiegenen Energiekosten ist es vielen Wiener Gärtnereien nicht mehr möglich, leistbares Gemüse zu produzieren. Für die Konsumenten bedeutet das weniger heimisches Grünzeug in den Supermärkten.

Wiens Bürgermeister ist zu Recht stolz auf die stadteigene Landwirtschaft. Doch diese ist nun wieder einmal bedroht. Grund dafür sind die hohen Energiepreise.

Viele Wiener Gewächshäuser, in denen normalerweise über den Winter Gemüse produziert wird, müssen Ende Oktober den Betrieb stoppen. Nur wenige können es sich leisten, den Betrieb fortzuführen.

Junggärtner stieg rechtzeitig auf Biomasse um
Unter seinen Kollegen bildet Markus Pannagl, Junggärtner aus Simmering, die Ausnahme„Wir können es uns gerade noch leisten, weil wir schon vor der Teuerung auf Biomasse anstelle von Gas umgestiegen sind.“ 

Die meisten müssen ihre Gemüsekulturen zeitlich verschieben. Auch Gurkenbauer Karl Kasehs muss jetzt kreativ werden. „Wir wissen noch nicht, wie wir im Winter tun werden. Ende Jänner müssen die Setzlinge aber spätestens in die Erde. Ich überlege jetzt, wie ich das Glashaus besser isolieren kann“, so der 33-Jährige.

Werden in Wien sonst jährlich 75.000 Tonnen Gemüse geerntet, rechnet die Wiener Landwirtschaftskammer heuer mit einem Verlust von 10.000 Tonnen. Das wird vor allem im Supermarkt zu spüren sein, wo dann vermehrt ausländische Waren angeboten werden.

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Die Konsumenten waren in den letzten Jahren gewöhnt, dass jederzeit alles zur Verfügung steht. Jetzt braucht es ein Umdenken.

Franz Windisch, Präsident der Landwirtschaftskammer Wien

„Die Konsumenten waren in den letzten Jahren gewöhnt, dass jederzeit alles zur Verfügung steht. Es ist an der Zeit, wieder saisonal einzukaufen. Im Winter sind die Paradeiser eben nur aus dem Glashaus oder Spanien erhältlich“, sagt Franz Windisch, Präsident der Landwirtschaftskammer Wien.

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