Wegen Gegenoffensive

Russische Besatzer rufen Zivilisten zur Flucht auf

Ukraine-Krieg
14.10.2022 16:10

Im Gebiet Cherson haben russische Besatzer der Bevölkerung geraten, nach Russland auszureisen. Grund ist die Gegenoffensive der ukrainischen Armee, die laut eigenen Angaben im vergangenen Monat mehr als 600 Ortschaften zurückerobert hat.

Zivilpersonen im Gebiet Cherson sollen flüchten. Ihnen werde zu ihrer eigenen Sicherheit empfohlen, nach Russland auszureisen, schrieb der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef Kirill Stremoussow am Freitag auf Telegram. Cherson zählt zusätzlich zu Saporischschja, Luhansk und Donezk zu den vier ukrainischen Gebieten, die der russische Präsident Wladimir Putin bereits Ende September völkerrechtswidrig annektieren ließ. 

Es liegt gegenüber der Halbinsel Krim und ist deshalb strategisch besonders wichtig. Nun könnten ukrainische Truppen das Gebiet im Süden wieder zurückholen, wie Beobachterinnen und Beobachter berichteten. So meldete Kiew in den vergangenen Wochen bereits, 75 Ortschaften in Cherson zurückerobert zu haben. 600 sollen es im ganzen Land sein.

Rückeroberung nächste Woche?
Die britische Zeitung „Financial Times“ geht davon aus, dass ukrainische Soldatinnen und Soldaten in der kommenden Woche bis zum Fluss Dnipro vorrücken könnten. Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich in einer Video-Ansprache an die Nation siegessicher: „Indem wir diesen Feind besiegen, werden wir allen Feinden antworten, die in die Ukraine eindringen. Es wird ein Sieg sein für all unsere Menschen, es wird ein Sieg sein für die Streitkräfte der Ukraine“. Der Feind Russland könne zwar die Städte angreifen, „aber niemals unsere Würde.“

Ein schwer beschädigtes Haus in der Region Cherson (Bild: AFP)
Ein schwer beschädigtes Haus in der Region Cherson
Schon jetzt ist Cherson schwer gezeichnet von dem Konflikt - nun dürften wieder heftige Kämpfe bevorstehen. (Bild: AFP/Genya SAVILOV)
Schon jetzt ist Cherson schwer gezeichnet von dem Konflikt - nun dürften wieder heftige Kämpfe bevorstehen.

Wie berichtet, rückten russische Truppen unterdessen in die Dörfer Opytne und Iwanhrad südlich der ostukrainischen Stadt Bachmut vor. Das ist die Einschätzung des Verteidigungsministeriums in London. Bachmut könne der Auftakt zu einem Angriff der Gebiete rund um Kramatorsk und Slowjansk sein. 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt