Fußball-Sozialprojekte

Wels-Coach zeigt großes Herz bei Problemkindern

Oberösterreich
15.10.2022 14:00

Beim OÖ-Liga-Duell gegen Wallern sitzt Yahya Genc erstmals auf der Trainerbank vom FC Wels. In seiner beruflichen Tätigkeit als Sozialpädagoge hat er derzeit zwei beeindruckende und herzzereißende Fußballprojekte am Laufen, die autistische Kinder integrieren und „Problemkinder“ zurück in die Spur bringen sollen.

Er ist bereits Trainer Nummer sieben in dieser Saison beim FC Wels: Yahya Genc wird gegen Wallern erstmals auf der Bank beim OÖ-Ligisten Platz nehmen und vorerst bis Winter die Geschicke leiten. „Es war eine Herzensangelegenheit, ich habe dem Verein extrem viel zu verdanken. In dieser Trainingswoche habe ich versucht, den Spielern Basics wie Leidenschaft oder Kampfgeist in Erinnerung zu bringen“, erzählt Genc vor der Herkulesaufgabe gegen den Titelaspiranten aus Wallern.

Dass der Sozialpädagoge mit Herausforderungen umzugehen weiß, beweist er tagtäglich in seinem Beruf, in dem er derzeit zwei spannende und zugleich zutiefst herzzereißend Fußballprojekte führt. Eines davon handelt von Kindern mit Autismus, die ganz normal bei Fußballspiele integriert werden. „Da kann’s passieren, dass ein autistisches Kind zehn Minuten mitten am Platz steht und nichts macht oder sich einfach hinsetzt. Die anderen Kinder lernen das zu akzeptieren und sehen es als vollwertiges Teammitglied an. In solchen Momenten geht mir so richtig das Herz auf“, strahlt der 48-Jährige. „Diese Kinder haben das erste Mal das richtige Gefühl von Zusammengehörigkeit und lachen teilweise herzhaft, die Mütter sind uns unendlich dankbar!“

„Bei den Projekten geht mir das Herz auf!“

Das zweite Projekt ausgehend vom Sozialministerium unterstützt Jugendliche, die nachdem sie aus dem Bildungssystem ausscheiden und ohne Lehre dastehen, kurz vor der Kriminalität sind. Mit dem Projekt „Kickstart“, ausgehend von der Sozialen Initiative, wird dabei jeden Tag ein Fußballtraining angeboten, damit die Jugendlichen wieder in ein Ritual kommen. „Wir fangen sie mit Fußball vor dem tiefen Fall auf, lernen ihnen wichtige Verhaltensregeln und helfen ihnen bestmöglich auf dem Weg zurück“, so Genc. Dazu werden die Jugendlichen von zuätzlichen Coaches begleitet, um den Weg ins Arbeitsleben zu finden.

Genc gibt aber auch offen zu, dass diese Projekte nicht nur wichtig und herzzerreißend sind, sondern oftmals auch extrem herausfordernd. „Hier ist man oft nicht als Fußballtrainer mit seinen Trainingsmethoden gefragt, sondern vielmehr als Mediator und als Sozialpädagoge“. So wird den Kindern beigebracht, dass verbale und körperliche Gewalt keine Lösungen sind und man mit den Worten Bitte, Danke und Sorry ebenso durch‘s Leben kommt. „Wenn ein Kind während dem Fußballspiel verletzt am Boden liegt, ist sofort Stopp und die umstehenden Kinder, sowohl Mit- als auch Gegenspieler, sollen versuchen zu helfen. So lernen sie, korrekt mit ihren Mitmenschen umzugehen!“

Die schönsten Momente bei seiner sozialen Arbeit? „Wenn mir auf der Straße ein Jugendlicher begegnet, der den Weg zurück geschafft hat und sagt ‘Danke Trainer, dass du mir geholfen hast‘!“

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