Von Bandenmitgliedern
Kinder in Haiti stundenlang vergewaltigt
Im Karibikstaat Haiti setzen rivalisierende Banden sexuelle Gewalt als Waffe ein. Gangmitglieder vergewaltigten Frauen, Kinder und in seltenen Fällen auch Männer, um Angst zu verbreiten.
Das geht aus einem Bericht des UNO-Büros für Haiti und des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte hervor, der am Freitag veröffentlicht wurde. „Die Zahl der Fälle steigt von Tag zu Tag, während sich die humanitäre Menschenrechtskrise in Haiti verschärft“, so Nada Al-Nashif. Sie ist Menschenrechtskommissarin bei der UNO. Bereits zehnjährige Kinder und auch ältere Frauen würden vor den Augen ihrer Angehörigen stundenlang von mehreren Tätern vergewaltigt.
Unterdrückung und Angst
Vereinzelt sind auch Männer Opfer der Bandenmitglieder. Den Tätern geht es laut dem Bericht darum, die Bevölkerung zu bestrafen, zu unterdrücken und Angst zu verbreiten. Die Aussagen der Zeugen über die grausamen Taten würden verdeutlichen, dass dringend gehandelt werden müsse, sagte Al-Nashif. Sie sprach sich am Freitag dafür aus, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und die Opfer zu unterstützen.
Hintergrund der sexuellen Gewalt ist der Kampf der Banden um Teile der Hauptstadt des Landes. Im Juli 2021 wurde Staatspräsident Jovenel Moise unter immer noch ungeklärten Umständen ermordet. Da die Sicherheits-, Gesundheits- und Versorgungslage ernst ist, hat die UNO um Hilfe durch eine bewaffnete internationale Truppe gebeten. Haiti hat ungefähr elf Millionen Einwohner. Es gilt als das ärmste Land des amerikanischen Kontinents.
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