"Scheiß' mich nix"

Rapid backstage: Burgstallers Weg zum Comeback

Fußball
12.08.2011 11:05
Anstatt die in der Vorsaison oft recht marode Rapid-Kreativabteilung mit dem so herbeigesehnten Schuss Genialität aufzupäppeln, heißt es für Guido Burgstaller derzeit: Physiotherapie, Muskel- und Konditionsaufbau. Nach seinem Kreuzbandeinriss kann der Offensiv-Allrounder das Mannschaftstraining frühestens in knapp drei Wochen wieder aufnehmen. krone.at stattete dem Liebkind von Trainer Peter Schöttel einen Besuch bei seiner Vorbereitung auf das Comeback ab.

Lediglich das Brachial-Kärntnerische, mit dem er bisweilen noch seinen einprägsamen Dialekt anreichert, verrät, dass Guido Burgstaller (noch) kein waschechter Wiener ist. Ansonsten aber ist der 22-Jährige auf dem besten Weg, sich zu einem echten Rapidler zu stilisieren. Markige Sprüche und steile Ansagen bestätigen das. Beispiel gefällig? Bitte sehr: "Ich bin ein Typ, der nicht viel nachdenkt und sich nix scheißt. Ich mach' einfach das, was mir gerade einfällt. Und ich denke, das passt gut zum Stil der Mannschaft."

"Das war schon bitter"
Bis Burgstaller die Rapid-Fans mit seinen von Peter Schöttel so gepriesenen Fähigkeiten beglücken wird können, dauert es allerdings noch ein Weilchen. Im Vorbereitungsspiel gegen Melk zog sich der Neo-Rapidler einen Kreuzband- samt Schienbeinkopfeinriss zu. Ein herber Dämpfer für den Mittelfeldspieler mit dem ausgeprägten Zug zum Tor. "Das war schon sehr bitter für mich", erklärt Burgstaller im Talk mit krone.at: "Ich habe mich bei Rapid nämlich schnell wohlgefühlt, war in der Vorbereitung auch ganz gut drauf und wollte zum Saisonauftakt unbedingt spielen. Umso bitterer ist es, dass ich jetzt so lange verletzt bin."

Mit seinem Debüt in Grün-Weiß rechnet er frühestens Mitte September. Am 30. August steht die Abschluss-MR an - läuft dabei alles nach Plan, kann Burgstaller ins Mannschaftstraining starten. Derzeit aber stehen Laufblöcke, Radfahren und Kräftigungsübungen für den Oberschenkel auf dem Programm. Nur für das Schau-Gaberln beim krone.at-Shooting am Rasen von "St. Hanappi" (Bilder in der Infobox) schnappt sich "Burgi" schon einmal die Wuchtel. Und bewerkstelligt die Technik-Übung formidabel - wenngleich er Rapids Presseverantwortlichen Günther Bitschnau kurzfristig einige Sorgenfalten auf die Stirn zaubert. "Wenn sich der Guido beim Gaberln verletzt, seid ihr zum letzten Mal im Stadion gewesen", scherzt er gegenüber krone.at.

"Sind auf einem guten Weg"
Es ging alles gut. Und in Kürze warten auf Burgstaller sowieso größere Hürden als legeres Gaberln vor der Kamera: etwa den SK Rapid auf dessen Weg in Richtung Europacup-Startplatz, den Burgstaller als Minimalziel für die laufende Saison nennt, zu unterstützen. Der 1,88-Meter-Hüne ist optimistisch: "Die Mannschaft hat sich in den ersten drei Saisonspielen sehr gut präsentiert, ist von Spiel zu Spiel stärker geworden. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg." 

Einsetzbar ist das technisch starke Energiebündel sehr vielfältig. "Ich kann links genauso wie rechts spielen, habe in der Vorbereitung neben Nuhiu öfter als hängende Spitze gespielt. Aber letztendlich muss ohnehin der Trainer entscheiden, wo er mich aufstellt." Letzteren, nämlich Peter Schöttel, mit dem "Burgi" schon in Wiener Neustadt zusammengearbeitet hat, beschreibt er als "ruhigen, sachlichen Typ, der auch auf die Spieler zugeht. Das finde ich sehr gut".

Guido, der Constantini-Fan
Gut findet Burgstaller übrigens auch Teamchef Constantini, dessen Abgang vom ÖFB derzeit vielerorts herbeigeredet wird. Was Burgstaller, der einmal dem Teamkader angehörte, an "Didi nationale" so behagt? "Ich glaube, dass viele junge Spieler, vielleicht auch ich, ohne Constantini nicht den Sprung ins Nationalteam geschafft hätten. Er hat vielen Jungen eine Chance gegeben - das halte ich für einen guten Weg." Bleibt für Burgstaller zu hoffen, dass der Weg nicht schon bald zu Ende ist...

Fotos: Andreas Graf

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(Bild: KMM)



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