Kämpfte für Familie

Angela Lansbury rettete Tochter vor Charles Manson

Angela Lansbury

(Bild: Casey Curry / AP / picturedesk.com)

Anfang der Woche ist Angela Lansbury im Alter von 96 Jahren gestorben. Doch das Privatleben der gefeierten Schauspielerin, die dreimal für einen Oscar nominiert worden war und sich mit der Rolle der Jessica Fletcher in „Mord ist ihr Hobby“ in die Herzen der Fans gespielt hatte, war nicht immer einfach, wie die „Daily Mail“ berichtete. Denn für ihre Kinder setzte Lansbury in den 60er-Jahren sogar ihre Karriere aufs Spiel - unter anderem, weil sie Tochter Deirdre Shaw aus den Fängen von Charles Manson befreien wollte. 

Mit Filmen wie „Das Bildnis des Dorian Gray“ oder „Botschaft der Angst“ spielte sich Angela Lansbury in die A-Liga Hollywoods, am Broadway begeisterte sie mit Musicals wie „Gypsy“ oder „Sweeney Todd“. Doch abseits ihrer großen Schauspiel-Karriere musste die am 11. Oktober im Alter von 96 Jahren verstorbene „Mord ist ihr Hobby“-Darstellerin ein wahres Familiendrama durchleben.

„Es war eine schreckliche Ära“
In den 60er-Jahren lebte die Schauspielerin mit ihrem zweiten Ehemann Peter Shaw und den gemeinsamen Kindern in Los Angeles. Schon als Teenager rutschten sowohl Sohn Anthony, als auch Tochter Deirdre in die Drogensucht ab, verriet Lansbury bereits 2014 der „Daily Mail“. Lansburys Stiefsohn David, der aus der ersten Ehe von Shaw stammte, verriet der Zeitung nun: „Wir wuchsen in einer spannenden Zeit in Malibu auf. Drogen waren einfach weit verbreitet. Es war eine schreckliche Ära für die Malibu-Kids, sie begannen mit Gras und dann ging es sehr schnell zu ernsteren Dingen.“

Angela Lansbury posierte 1995 mit Ehemann Peter Shaw.

(Bild: www.pps.at)

Auch Lansbury dachte an diese Zeit nur ungern zurück. Vor allem, weil ihre Tochter nicht nur den Drogen verfallen war, sondern auch Charles Manson, wie die Schauspielerin in dem Interview gestand. „Es tut mir weh, es zu sagen, aber irgendwann war Deirdre mit einer Gruppe zusammen, angeführt von Charles Manson. Sie war eine von vielen Jugendlichen, die ihn kannten - und sie waren fasziniert. Er war ein außergewöhnlicher Charakter, in vielerlei Hinsicht charismatisch, keine Frage.“

Lansbury stellte Kinder vor Karriere
Um ihre Kinder zu retten, fasste die Schauspielerin einen Entschluss: Sie zog mit ihrer Familie weg von Los Angeles und übersiedelte nach Irland - wo ihre Kinder „nicht mehr schlechten Einflüssen ausgesetzt waren“. 

Eine Entscheidung, die auch ihre Karriere zu zerstören drohte. Ein Jahr lang habe Lansbury nämlich jegliche Engagements abgelehnt, um bei ihren Kindern daheim bleiben zu können. 

„Wir sind eine sehr enge Familie“, unterstrich auch Stiefsohn David nach dem Tod von Angela Lansbury im Gespräch mit der „Daily Mail“. „Die Familie war das, worum es ihr ging. Die Familie kam an erster Stelle.“

Mit der Rolle der Jessica Fletcher in „Mord ist ihr Hobby“ wurde Angela Lansbury zum Kult.

(Bild: Ronald Grant / Mary Evans / picturedesk.com)

Mit ihrer Strategie hatte Lansbury jedenfalls Erfolg. „Anthony hat sich ziemlich schnell von seinen schlechten Gewohnheiten gelöst“, sagte sie 2014. „Bei Deidre hat es etwas länger gedauert, aber sie hat schließlich geheiratet und sie und ihr Mann leben jetzt in Los Angeles, wo sie ihr eigenes italienisches Restaurant betreiben.“

„Mord ist ihr Hobby“ war Familienprojekt
Ihre Familie hat auch die Karriere von Angela Lansbury schließlich noch beflügelt, als sie mit 60 Jahren die Rolle der Hobby-Detektivin Jessica Fletcher übernahm. Die mehr als 260 Folgen der TV-Serie „Mord ist ihr Hobby“ (1984-1996) waren ein Familienprojekt: Sohn Anthony führte häufig Regie, Ehemann Shaw war als Produzent an Bord. 

Sie habe 264 Mordfälle gelöst und diese Rolle geliebt, erzählte Lansbury im Jahr 2000 dem US-Radiosender NPR. Fletcher sei mutig, sexy, liberal und sportlich gewesen, Qualitäten in einer Frau, die ihr sehr gefallen hätten. Mit zwölf Jahren Laufzeit war es zudem eine der erfolgreichsten Detektiv-Serien des US-Fernsehens.