Die Kriminalpolizei hat am Samstag bei mehreren Adressen aus dem Umfeld des ehemaligen FPÖ-Graz-Chefs Mario Eustacchio Hausdurchsuchungen durchgeführt. Bei sechs Privatpersonen und sechs Vereinen - darunter Burschenschaften - sollen die Ermittler angeklopft haben.
In einen Skandal um Fördergelder war die Grazer FPÖ verwickelt, die Konsequenz waren mehrere Rücktritte, unter anderem vom ehemaligen Vizebürgermeister und Parteichef Mario Eustacchio und Klubobmann Armin Sippel. Bei Sippel und Eustacchio wurden unter anderem die Wohnungen durchsucht, wie Markus Kitz von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt der „Krone“ bestätigt.
Burschenschaften durchsucht
Beschlagnahmt wurden Computer, Handys, Laptops und weitere Unterlagen auf Papier. Außerdem schlug die Kripo bei sechs Vereinen, darunter Burschenschaften, zu. Eine der durchsuchten Burschenschaften soll die schlagende Verbindung Stiria sein, bei der Eustacchio selbst Mitglied ist. Laut Medienberichten sollen auch zwei weitere Studentenverbindungen durchsucht worden sein.
„Die Unterlagen werden nun ausgewertet. Das wird Monate oder Wochen in Anspruch nehmen“, sagt Kitz.
Rücktritt nach Wahlschlappe
Im Vorjahr war kurz nach der Wahlschlappe der FPÖ bei der Grazer Gemeinderatswahl bekannt geworden, dass Gelder aus der städtischen Klubförderung offenbar im großen Stil abgezweigt wurden. Der langjährige Klubdirektor und Finanzreferent der Partei, Matthias Eder, erstattete Selbstanzeige und überwies bereits mehr als 700.000 Euro als Schadenswiedergutmachung an die Staatsanwaltschaft.
Danach kam auf, dass auch der frühere Vizebürgermeister sowie der Klubchef verwickelt sein sollen. Beide traten von ihren Funktionen zurück und gegen beide wird seither ermittelt.
Hermann: „Unterstützen Ermittlungen“
Der Paretisekretär der steirischen FPÖ, Stefan Hermann, sagte zu den Hausdurchsuchungen gegenüber der „Krone“: „Wir begrüßen alle Schritte bis zur Aufklärung und unterstützen die Ermittlungen.“
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