Seit 50 Jahren setzt man im WIFI St. Pölten auf Innovation und Design. Das Gebäude von Karl Schwanzer ist heute ein Baudenkmal.
Auf wahrhaft historischen Spuren wandelt man heutzutage im Wirtschaftsförderungsinstitut – kurz WIFI – im Herzen der Landeshauptstadt. Auf einer grünen Wiese an der Mariazeller Straße wuchs seit 1972 - angetrieben vom damaligen Wirtschaftsboom samt steigendem Fachkräftebedarf - das erste Ausbildungszentrum mit Lehrwerkstätten. Vom damaligen Architektur-Shooting-Star Karl Schwanzer im Stil des Brutalismus entworfen, ist hier fünf Jahrzehnte später das visionäre Konzept mit zentralem Standort noch im Original erhalten.
Und steht damit seit 2014 unter Denkmalschutz. „Vom Sichtbeton und den freistehenden Besuchergängen, über die achteckigen Handläufe entlang der Stiegen bis hin zu Sesseln und Tischen ist alles noch erhalten. Schwanzer war von Details besessen“, erklärt Brigitte Thür vom WIFI beim Rundgang durchs Gebäude. Einzig der 17-stöckige Internatsturm – damals das höchste Gebäude in St. Pölten – wurde zur Jahrhundertwende abgerissen. „Dass das Haus immer noch so bespielt wird, geht auf das Grundkonzept zurück“, meint Thür.
4500 Kurse im Angebot
Schwanzers Motto: So wie die Wirtschaft muss sich auch die Architektur des Gebäudes öffnen. Begonnen wurde mit 90 Kursen, heute sind es 4500. Der Fokus lag dabei von Anfang an auf den Werkstätten: Die Schüler konnten durch Fenster im Besuchergang in die Räume hineinschauen und „schnuppern“ – der Beginn der Berufsinformation. „Das WIFI St. Pölten steht seit 50 Jahren für Aus- und Weiterbildung am Puls der Wirtschaft und Technik. Mittlerweile stehen pro Jahr rund 49.000 Ausbildungsplätze zur Verfügung“, so Institutsvorstand Christian Moser.
Freilich wurde im Laufe der Jahrzehnte der Standort erweitert und sanft revitalisiert: So kam etwa 1982 die Metallhalle hinzu, 1988 erfolgte die Aufstockung des bestehenden Gebäudes.
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