Yasmo im Gespräch

Rapperin: „Frauen werden als Produkt gesehen“

Rap not rape
15.10.2022 18:00

Interview: Kann Rap-Musik ohne Gewalt, Beleidigungen und „Diss“ überhaupt funktionieren? Ja, sagt die Wiener Rapperin Yasmin Hafedh (31) alias Yasmo.

„Krone“: Im Rap geht es oft darum, das Gegenüber runter zu machen. Kann diese Musik ohne Gewalt auskommen?
Yasmo: Davon bin ich überzeugt. Natürlich will man sich behaupten, aber man muss andere nicht runtermachen, um selbst größer dazustehen.

Haben es Frauen in der Rap-Szene schwerer?
Ja, zu hundert Prozent! Sie werden noch immer viel zu oft als Produkt gesehen. Die Industrie will natürlich verkaufen, da geht es oft weniger um Kunst. Das hat aber auch mit unserer Gesellschaft zu tun.

"Krone" und Frauenhäuser suchen den besten gewaltfreien Rap-Song

Die steirische Frauenhäuser und die „Krone“ suchen gemeinsam wieder den besten gewaltfreien Rap-Song! Sind Sie oder Ihr Kind der geborene Wortakrobat, ein musikalisches Wundertalent oder möchten beweisen, dass Rap auch ohne andere schlecht zu machen funktioniert? Dann schreiben Sie Ihren Text, komponieren Sie einen Beat, nehmen ein Video auf und laden es auf YouTube (nicht listen!) hoch. Danach einfach auf krone.at/rapnotrape anmelden.

Es warten in den drei Kategorien der Jury-Wertung jeweils der Steirische Preis gegen Gewalt, kreiert von Künstler Tom Lohner, und eine professionelle Studio-Aufnahme. Im Publikumsvoting wartet eine weitere Studio-Aufnahme. Die Einreichfrist endet am 12. November 2022, am 28. 11. findet in der Stadthalle die Preisverleihung statt.

In den letzten Jahren hat sich viel getan im Bereich der Frauenrechte – Stichwort MeToo und Co. Ist das auch in der Industrie angekommen?
Ja, die Veränderung ist angekommen. Seit drei, vier Jahren wird mir zum Glück die Frage nicht mehr gestellt, wie es ist, die einzige bekannte Rapperin in Österreich zu sein. Jetzt ist eine neue Generation da. Das freut mich extrem. Dahinter steckt auch viel unsichtbare Arbeit mit der Jugend.

Denken Sie, dass Projekte wie „Rap! Not Rape“ der steirische Frauenhäuser in diesem Bereich etwas bewirken können?
Ganz, ganz viel sogar! Es geht um mehr als nur die Preisverleihung. So kommt man in Kontakt mit den jungen Menschen, und zwar auf Augenhöhe. Mit dem erhobenen Zeigefinger erreicht man die Jugend nicht – da braucht man ja nur selbst an diese Zeit zurückdenken.

Was machen Sie, um gegen Sexismus und Gewalt aufzutreten?
Privat wie öffentlich versuche ich einfach laut zu sein und die Themen immer wieder anzusprechen. Wir haben noch immer ein riesiges Problem mit Sexismus.

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