Der Bund rüstet sich für eine Flüchtlingswelle - das Land Salzburg ist fieberhaft auf der Suche nach hunderten Betreuungsplätzen. Konkrete Quartiere gibt es jedoch noch nicht.
Geht es nach Soziallandesrat Heinrich Schellhorn, soll es in Salzburg keine Asylzelte geben. Angesichts der immer weiter steigenden Flüchtlingszahlen sucht das Land fieberhaft nach Unterkünften. 400 bis 500 zusätzliche Plätze wird es brauchen, um eine Zelt-Lösung in Salzburg zu vermeiden. Zuvor hatte der Bund Alarm geschlagen: Die Kapazitäten zur Aufnahme von Asylwerbern seien am Anschlag, gleichzeitig könnten aber in den nächsten Wochen viele zusätzliche Flüchtlinge in Österreich Schutz suchen. In den Bundesländern Kärnten, Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich werden Zelte aufgestellt, um die Flüchtlinge unterbringen zu können (siehe Seiten 2/3). Das will das Land in Salzburg vermeiden, dafür müssen aber sechs bis sieben neue Unterkünfte her – und das möglichst schnell.
In Neumarkt könnte ein Quartier entstehen
So soll zum Beispiel in Neumarkt ein weiteres Asylheim entstehen. Am Dienstag gab es dort eine Bürgerversammlung zu dem Thema. Kritik kommt vor allem von den Freiheitlichen. „Wir wollen in Neumarkt kein zweites Bergheim erleben“, sagt Bezirksobmann Andreas Teufl. Derzeit tummeln sich zahlreiche Inder und Pakistani in den Einrichtungen, wie zum Beispiel in Bergheim, wo es in der Vergangenheit Beschwerden seitens der Bevölkerung gab. Mehr als 300 Bewohner sind dort derzeit wegen der Diphtherie-Fälle verkehrsbeschränkt. Es halten sich jedoch nicht alle an die Vorgaben und verlassen teilweise trotz Verbot das Gebäude – zuletzt waren 30 Personen abgängig. Betreffend weitere mögliche Unterkünfte hält sich das Land bedeckt – man wolle warten, bis die Gespräche mit den Gemeinden abgeschlossen seien.
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