Ungewöhnliche Werte
Reaktor 2 in AKW Dukovany nach Defekt abgeschaltet
Im mehr als 30 Jahre alten tschechischen Atomkraftwerk Dukovany ist es wieder einmal zu einer Panne gekommen. Am Sonntag wurde Reaktorblock 2 heruntergefahren, nachdem sich in einem Messsystem ungewöhnliche Werte gezeigt hatten. Wie es am Sonntag seitens der Werksleitung hieß, dürfte die Dichtung des Hauptventils defekt sein.
AKW-Direktor Roman Havlin sagte der Nachrichtenagentur CTK, dass der Reaktor für die Reparaturarbeiten „mehrere Wochen“ außer Betrieb bleiben müsse. Das AKW hat insgesamt vier Reaktoren. Der erste und vierte Block sind in Vollbetrieb, während der dritte wegen eines planmäßigen Wechsels von Brennstäben außer Betrieb ist.
Die am Samstag eingeleitete Abschaltung des zweiten Blocks zeige, „dass Sicherheit immer unsere oberste Priorität ist“, betonte Kraftwerksdirektor Havlín. „Wir möchten den Block nicht betreiben, wenn wir nicht sicher sind, dass er richtig funktioniert.“
Grüne bekräftigen Forderung nach Stilllegung des AKWs
Die österreichischen Grünen nahmen den Zwischenfall zum Anlass, ihre Forderung nach einer Stilllegung der tschechischen Atomkraftwerke zu bekräftigten. Der Anti-Atom-Sprecher der Regierungspartei, Martin Litschauer, wies gegenüber der APA darauf hin, dass der aus dem Jahr 1986 stammende Reaktorblock ursprünglich für einen Betrieb von 30 Jahren ausgelegt gewesen sei.
„Es war abzusehen, dass alte Atomkraftwerke immer mehr Probleme machen, und das zeigt auch das Atomdesaster in Frankreich, wo aktuell die Hälfte der Atomkraftwerke technisch nicht verfügbar ist“, so Litschauer. „In Summe treiben damit die vielen unzuverlässigen Atomreaktoren die Strompreise in Europa in die Höhe und gefährden vor allem in Frankreich die Versorgungssicherheit“, argumentierte der Nationalratsabgeordnete.
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