Kaum hat man sich mit dem 2:1-Erfolg beim Wolfsberger AC und dem 1:0-Sieg über Rapid sportlich etwas Luft verschafft, hat Fußball-Ried das nächste Problem: Eines mit Teilen seiner Anhängerschaft. Die diesmal Schiedsrichter, Verein und Sicherheitsbehörden auf bisher noch nie dagewesene Weise den Bundesliga-Spieltag „verqualmt“ hatten . . .
Schwarze Schafe legen ja bekanntlich oft den größten Wert auf eine weiße Weste . . .
Wie am Samstag in Ried! Wo gegen Rapid gleich zu Beginn auf der Tribüne sieben, acht in weiße Overalls gehüllte Gestalten mit Gesichtsmasken auffielen. Die bald mit Pyrotechnik zu hantieren begannen. Erst „nur“ die Fan-Tribüne einnebelten. Dann auch das Spielfeld! Und zwar so, dass Referee Alexander Harkam das Match unterbrechen musste. Verrückt aber: Als der Qualm so stark und dicht wurde, dass diesen auch die Sicherheitskameras auf der Tribüne nicht mehr zu durchdringen vermochten, entledigten sich die „Fan-Albinos“ ihrer Verkleidung, um ohne die unerkannt in der Masse unterzutauchen.
„Sie hatten sogar Einwegüberschuhe an“, war selbst Stadion- und Sicherheitschef Leo Kiesenhofer verblüfft.
Nachsatz: „So etwas gab es bei uns noch nie . . . “
So etwas gab es bei uns noch nie.
Rieds Stadion- und Sicherheitschef Leo Kiesenhofer
Flucht ohne Tarnung
Was bei vielen in Ried sogar die Freude darüber „eingenebelt“ hat, dass die fünf Punkte aus den ersten zehn Runden in den letzten beiden dank dem 2:1 beim WAC und 1:0 gegen Rapid mehr als verdoppelt worden sind. „Ich verstehe nicht, warum nicht sofort die Polizei eingegriffen hat“, empörten sich im VIP-Bereich Edel-Fans. Denen Teile der Anhänger schon vorm Anpfiff unangenehm aufgefallen waren. Denn so sehr der Klub in seiner Spiel-Broschüre sowie auf der Anzeigetafel auf die Aktion „Gegen Hass und Hetze“ hingewiesen hatte, so sehr torpedierte die „Kurve“ diese Aktion.
Fairplay-Aktion torpediert
Indem vor der Fan-Tribüne ein 60m-Transparent mit der Aufschrift „Tifo-, Pyro-, Saufexzesse - seit 19 Jahren gibt’s für jeden auf die Fresse“ aufgehängt wurde. Wobei sich „Tifo“ vom italienische Wort „Tifosi“ ableitet. Damit für „Fan“ steht! Doch wer sich so verhält, kann weder einer der SV Ried noch des Fußballs sein.
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