Das Fußball-Derby zwischen dem GAK und Sturm, das erstmals nach 15 Jahren am 19. Oktober in Liebenau steigt, fesselt die Fans in Graz. Die „Steirerkrone“-Sportredaktion bringt bis zum Ankick im „Derby-Tagebuch“ regelmäßig Geschichten rund um das steirische Prestige-Duell. Heute: GAK-Meisterpräsident Rudi Roth, der in seiner aktiven Zeit nie gegen Sturm verlor, im Derby dennoch Schmerzen hatte.
Sieben Grazer Derbys hab ich als Profi gespielt und kein einziges verloren!“ Von den Duellen mit Sturm, in denen er als Schlussmann des GAK von 1972 bis 1977 fünfmal unbezwungen geblieben ist, erzählt Rudi Roth trotz aller Erfolge als Wirtschaftskapitän, Honorarkonsul und Ehrensenator der Universität heute noch voller Stolz. Auch wenn seine Karriere von den Schwarzen am 17. 6. 1977 schmerzhaft beendet wurde: „Nach zwölf Minuten hab ich im Derby bei einer Abwehr einen Tritt gegen den Hinterkopf erhalten und musste mit Gehirnerschütterung 14 Tage ins Spital. Das war’s für mich."
Auch wenn er danach 25 Jahre lange GAK-Sponsor war und als Präsident Meistertitel, Cup- und Supercup-Titel feiern durfte, war für ihn die aktive Zeit an der Seite von Huberts, Koleznik, Philipp & Co. die schönste: „1975 sind wir ja als Meister der Zweiten Division aufgestiegen. Ich bin wohl der einzige Österreicher, der als Spieler und Präsident Meister war.“ Zwinkernder Zusatz: „Fast wie Beckenbauer und Hoeneß.“
„Wir sind gemeinsam marschiert!“
Ein 4:4 gegen Sturm, bei dem ihm der gefürchtete Kurt Stendal zwei Stück verpasst hatte, der GAK aber ein 2:4 aufholen konnte, war das trefferreichste Duell der Lokalrivalen - zu einer Zeit, als die Stimmung trotz Zuschauerkulissen von bis zu 20.000 Fans sportlich fair und ruhig geblieben ist: „Damals ist der Sport im Vordergrund gestanden. Wir sind gemeinsam vom Jakominiplatz zum Stadion marschiert, alles ist ruhig geblieben. Hinterher wurde gemeinsam gefeiert und die Derbywetten wurden eingelöst: Ein Sturm-Freund von mir hat einmal ein Bierfass zu mir nach Hause auf meinen Berg schleppen müssen. Ich appelliere an die Fans, dass sie auch künftig das Derby als eine Freude sehen, als Salz in der Suppe - Wasserwerfer vorm Stadion will kein Mensch sehen!“
Seine Derbykarten für das anstehende Achtelfinale hat Roth seinem Enkel Matteo geschenkt: „Der Bub ist 16 und hat noch nie ein Derby gesehen.“ Sportlich hofft der „Ölbaron“ zwar auf seinen GAK, ist aber Realist: „Gerade im Derby siegt manchmal der Underdog, doch ehrlich gesagt, ist Sturm haushoher Favorit.“
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