Proteste im Iran
Brand im Evin-Gefängnis: 4 weitere Häftlinge tot
Die Zahl der Todesopfer bei dem Großbrand in dem berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis ist nach Angaben der iranischen Behörden auf acht gestiegen. Vier weitere Häftlinge seien ums Leben gekommen, teilte die Justiz am Montag mit. Bisher war offiziell von vier Toten die Rede gewesen. Alle Opfer seien aus dem Trakt der Anstalt, in der Häftlinge wegen Raubdelikten einsitzen müssten.
Nach Angaben der Behörden war am Samstag in einer Werkstatt nach einem Kampf unter mehreren Insassen ein Feuer gelegt worden.
Das Evin-Gefängnis ist international mehrfach wegen mutmaßlicher schwerer Menschenrechtsverstöße in die Kritik geraten. Unter anderem sollen dort auch Häftlinge aus politischen Gründen festgehalten werden.
USA besorgt
Die USA äußerten sich besorgt über die dramatische Lage. „Wir verfolgen die Berichte aus dem Ewin-Gefängnis mit großer Dringlichkeit“, twitterte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, am Samstag. „Iran trägt die volle Verantwortung für die Sicherheit unserer zu Unrecht inhaftierten Bürger, die unverzüglich freigelassen werden sollten.“
Protestwelle
Die iranische Führung sieht sich seit Mitte September mit einer landesweiten Protestwelle konfrontiert. Ausgelöst wurde diese durch den Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini. Sie war am 13. September in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie gegen die Regeln zum Tragen eines Kopftuchs verstoßen haben soll. Drei Tage später starb sie.
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