Es vergeht fast kein Tag ohne Meldungen von ausgesetzten Vierbeinern. Ein besonders grausamer Fall ereignete sich auch letzten Montag - jemand entledigte sich seiner drei Welpen, indem er sie kurzerhand in einen Mistkübel setzte. Auf die Täter wartet eine Geldstrafe von bis zu 7500 Euro, doch nur selten werden diese auch geschnappt.
Zwischen leeren Plastikflaschen und Essensresten fanden aufmerksame Passanten in einem Müllcontainer in Liesing drei kleine Mischlingswelpen. Kaum eine Handvoll groß und deutlich zu jung, um von ihrer Mutter getrennt zu werden, wurde das Trio seinem Schicksal überlassen. Die alarmierte Tierrettung der Stadt Wien brachte die ausgesetzten Winzlinge ins TierQuarTier.
Trauriges Schicksal
Zunächst wurden die drei Hündinnen umfassend tierärztlich durchgecheckt und versorgt. Die Mischlingswelpen dürften etwa sechs Wochen jung und bislang nicht unter den besten Bedingungen gehalten worden sein. Alle drei Welpen, „Alice“, „Amy“ und „Ameli“, zeigen Auffälligkeiten im Bewegungsapparat, sind zum Teil sehr unsicher auf ihren Beinen unterwegs.
Die kleine „Ameli“ muss aktuell sogar physiologisch betreut werden, um den Muskelaufbau zu unterstützen. „Ich wünschte, ich könnte sagen, dass die Geschichte dieser Welpen ein Einzelfall ist. Leider erreichen uns fast täglich Anrufe von Menschen, die einen Hund an einen Baum geleint oder eine Katze in einem Transporter gepfercht auffinden“, berichtet TierQuarTier Betriebsleiter Thomas Benda.
Wer ein Tier – egal ob Hamster, Hund oder Katze – aussetzt, macht sich strafbar und riskiert hohe vierstellige Geldstrafen
Thomas Benda, Betriebsleiter TierQuarTier
„Wer ein Tier – egal ob Hamster, Hund oder Katze – aussetzt, macht sich strafbar und riskiert hohe vierstellige Geldstrafen. Die Aufnahme eines jeden Tiers sollte keine impulsive Entscheidung, sondern sorgfältig überlegt sein. Jedes Lebewesen hat es verdient, als wertvolles Familienmitglied gesehen und nicht wie Müll ‚entsorgt‘ zu werden“, appelliert Benda. Demnächst werden die drei Welpen zu einer erfahrenen Pflegestelle ziehen, um eine bestmögliche Sozialisierung der noch so jungen Welpen sicherzustellen.
Bessere Zukunft
Die drei jungen Hündinnen hatten Glück im Unglück. Aber unabhängig von ihrem bisherigen Leben wird nun alles dafür getan, dass auf die Kleinen eine schöne Zukunft wartet. Wie bei allen Findelkindern im TierQuarTier, werden sie nur an Menschen vermitteln, die sich der Verantwortung um ein Tier bewusst sind und diese auch tragen möchten.
Das TierQuarTier Wien setzt nun auf die Hilfe der Bevölkerung: Haben Sie etwas Auffälliges gesehen oder wissen, woher die ausgesetzten Tiere stammen? Dann melden Sie sich bitte bei dem Fundservice für Haustiere der Stadt Wien unter 01/4000 80 60. Das Aussetzen von Tieren ist verboten, es drohen Strafen bis zu 7500 Euro!
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