Etwa 60 Flüchtlinge sind aktuell in einem Hotel in der Innerkrems untergebracht. Das sorgt für hitzige Diskussionen, denn die Innerkrems ist bekanntlich touristisch am Boden. Gemeinde- und Tourismusvertreter in der Innerkrems fühlen sich brüskiert
Für hitzige Diskussionen sorgt die Unterbringung von etwa 60 Flüchtlingen im Hotel Nockalm in der Innerkrems. Seit Anfang September sind etwa zehn Frauen, 40 Männer und Kinder dort untergebracht. „Helfen ist wichtig, aber touristisch gesehen, ist das für die Innerkrems katastrophal, denn die ist ohnehin schon am Boden. Die Skilifte werden mit Sicherheit auch diese Saison stillstehen“, kritisiert Bürgermeister Gottfried Kogler, der damals vom Land nur über die Unterbringung von Frauen und Kindern informiert worden war.
Dann wurden plötzlich auch Dutzende Männer untergebracht. Das war so nicht ausgemacht.
Gottfried Kogler, Kremser Bürgermeister
„Schlag in die Magengrube“
„Dann wurden plötzlich auch Dutzende Männer untergebracht. Das war so nicht ausgemacht. Das Missverhältnis von Frauen und Männern sehe nicht nur ich mit einiger Skepsis, sondern auch unsere Bürger!“ FP-Gemeindevorstand Gerhard Neunegger fügt hinzu: „Unsere Tourismusregion hat’s ohnehin nicht leicht. Sie noch zusätzlich mit Flüchtlingen zu belasten, ist nicht nur ein schwerer Schlag in die Magengrube, sondern eine massive Fehlentscheidung für das ganze Lieser- Maltatal.“
Lieber Gäste statt Flüchtlinge
Denn auch den örtlichen Tourismusvertretern wäre es lieber, wenn der Betrieb mit Gästen gefüllt wäre. „Eine Dauerlösung soll das auf jeden Fall nicht sein.“ In der Unterkunft sollen Syrer, Afghanen, Iraker sowie Vertriebene aus der Ukraine unterbracht sein.
Betrieb wurde als Asylunterkunft genehmigt
Wieso die Menschen ausgerechnet in der Innerkrems einquartiert wurden, dazu meint Landesrätin Sara Schaar: „Es wurden verschiedene mögliche Quartierangebote überprüft, dieser Betrieb wurde schließlich als Asylunterkunft genehmigt. Die Gemeinde wurde darüber informiert!“ Massive Kritik kommt auch von FP-Landesparteiobmann Erwin Angerer: „Diese Politik gegen die eigene Bevölkerung ist absolut inakzeptabel. Hier ist Aufklärung angesagt!“
Wie lange die Flüchtlinge in der Innerkrems untergebracht bleiben, ist unklar. „Das hängt von der Dauer des Asylverfahrens der einzelnen Personen ab. Der Hotelbetreiber kann mit einer dreimonatigen Frist kündigen, wir als Land auch jederzeit“, fügt Schaar hinzu.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.