Die Angst um die eigene Existenz angesichts der Teuerungswelle wächst. Immer mehr Menschen sind armutsgefährdet und suchen Hilfe bei der Caritas: 56 Prozent mehr Hilfesuchende gibt es aktuell alleine in Wien, im Burgenland gibt es bereits jetzt so viele Anfragen wie im gesamten Vorjahr. „Zahlreiche Menschen wenden sich zum ersten Mal an die Caritas. Die meisten von ihnen hätten nie gedacht, dass sie jemals auf fremde Hilfe angewiesen sein werden. In der Krise wirkt der Sozialstaat doppelt“, schildert Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Wiener Caritas, die aktuelle Lage im Talk mit krone.tv-Moderatorin Conny Winiwarter.
So werden auch die Schlangen vor den Lebensmittelausgaben immer länger und „das wird so weiter gehen“. Besonders armutsgefährdet sind Arbeitslose, Alleinerzieher, Mindestpensionisten und Familien. „Früher sind vor allem Mehr-Kind-Familien zur Caritas gekommen, heute reicht schon ein Kind, das schulpflichtig ist. Eltern stehen vor enormen Herausforderungen“, resümiert Schwertner. Auch der untere Mittelstand gerät zunehmend in eine finanzielle Schieflage.
Armut korreliere auch direkt mit der psychischen Gesundheit der Menschen. Die psychischen Erkrankungen innerhalb der Gesellschaft nehmen zu, „gerade bei den jungen Menschen“. Den Maßnahmen der Regierung steht Schwertner grundsätzlich positiv gegenüber. Dauert die Krise weiter an, müsse es aber weitere Maßnahmenpakete geben: „Es braucht einen Rettungsschirm, um Armut zu vermeiden.“
krone.tv-Moderatorin Conny Winiwarter im Talk mit dem Geschäftsführer der Wiener Caritas Klaus Schwertner
(Bild: krone.tv)
Solidarität sei sowohl von Seiten der Politik, als auch der Mitmenschen gefragter denn je. Gelegenheit zum aktiven Helfen bietet die Caritas durch zahlreiche Initiativen, wie aktuell mit dem Aufruf, den Klimabonus zu spenden oder mit der Aktion „Ein Funken Wärme“ in Kooperation mit der Kronen Zeitung.
Das ganze Interview mit Klaus Schwertner sehen Sie im Video oben.
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