Ein Theaterstück, in dem ein Mann im Kleid zu sehen ist, hat kürzlich in der Obersteiermark für Aufregung gesorgt. Eine Schule sagte deswegen den Besuch bei dem Stück ab. Sind Männer im Kleid der Schlüssel zur Gleichberechtigung oder ist die ganze Aktion linke Heuchlerei? Zwei Mitglieder der „Steirerkrone“-Redaktion diskutieren.
Pro: Rollenbilder endlich ablegen
Jeden Tag schlüpfen Frauen in Hosen. Aber trägt ein Mann ein Kleid, ist das ein Skandal. Wieso? Noch immer ist das Weibliche das „andere“ Geschlecht - das schwache, das seltsame, die Abweichung von männlichen Standard. Ein „weiblicher“ Mann - unerträglich. Aber wenn wir uns von Rollenklischees - und damit vom Gender Pay Gap und von ungleich verteilter Care-Arbeit - verabschieden wollen, müssen wir auch unser Männerbild überdenken. Geschlechterrollen sind Korsette, die uns alle abschnüren. Legen wir sie ab!
Hannah Michaeler, Redakteurin der „Steirerkrone“
Kontra: Die „Toleranten“
Toleranz! Toleranz! Toleranz! Diesen gebetsmühlenartig vorgetragenen Schlachtruf kennen wir von meist linken Aktivisten, und das ist grundsätzlich ja auch in Ordnung so. Nicht in Ordnung ist es aber, wenn ausgerechnet jene, die den Toleranzgedanken vor sich hertragen wie einen Bauchladen, intolerant agieren. Denn die freie Entscheidung von Eltern, die aus Gründen, die nur sie kennen, ihre Kinder nicht ins Theater schicken, ist zu respektieren! Dass das Mezzanin-Theater daraus einen Skandal konstruieren will, ist der eigentliche Skandal daran.
Gerald Schwaiger, Chef vom Dienst der „Steirerkrone“
Was denken Sie? Waren die Eltern im Recht oder braucht es mehr Theaterstücke, bei denen Männer im Kleid Rollenbilder aufbrechen? Schreiben Sie es in die Kommentare!
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