Brände auf den Straßen
Kein Ende der Proteste – 27 Kinder im Iran getötet
Im Iran ist es nach dem Brand in einem Gefängnis zu erneuten Protesten gekommen. Am Montag gingen Regierungsgegner in Yazd im Zentrum des Landes sowie in mehreren anderen Städten auf die Straßen, darunter auch in Piranshahr nordwestlich von Teheran. Auf dem von vielen Menschen abonnierten Twitter-Konto Tasvir1500 wurde ein Video veröffentlicht, in dem Menschen Reifen in Brand setzten und den Tod des obersten geistlichen Führers Ayatollah Ali Khamenei forderten.
Reuters konnte die Authentizität der Aufnahmen nicht überprüfen. Die Sicherheitskräfte konzentrieren ihre Einsätze gegen Regierungskritiker auf den Nordwesten Irans, wo die meisten der zehn Millionen Kurden des Landes wohnen. Die Proteste sind allerdings auf weitere Minderheiten in anderen Landesteilen übergesprungen. Trotz des Einsatzes der gefürchteten Basidsch-Milizen und freiwilliger Militäreinheiten ist es der Regierung bisher nicht gelungen, die seit Wochen andauernden Proteste einzudämmen.
Die Elitetruppe Revolutionsgarden ist bisher nicht gegen die Demonstranten eingesetzt worden. Sie haben am Montag Manöver gestartet. Die EU hat wegen des Vorgehens gegen die Oppositionellen am Montag Sanktionen beschlossen.
Mindestens 27 Kinder bei Aufständen getötet
Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen sind bisher mindestens 215 Demonstranten getötet worden - darunter 27 Kinder. Rund 8000 Menschen sollen demnach in 111 Städten festgenommen worden sein. Die Regierung bestreitet, dass Kundgebungsteilnehmer von Sicherheitskräften getötet wurden und sieht ausländische Drahtzieher am Werk.
Die landesweite Protestwelle wurde vor einem Monat durch den Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini ausgelöst. Sie war am 13. September in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie gegen die Regeln zum Tragen eines Kopftuchs verstoßen haben soll. Drei Tage später starb sie.
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