Zwei Lkw donnerten auf der Tiroler Inntalautobahn bei Völs über die jeweiligen Gegenfahrbahnen, am Montag um 6 Uhr waren diese zum Glück leer. Fazit: Ein Trümmerfeld ohne Schwerverletzte, aber ein Mega-Stau.
„Wenn das um 8 Uhr passiert wäre, hätte es wohl viel, viel schlimmer geendet“, bringt es ein Beamter der Autobahnpolizei Schönberg auf den Punkt. Denn dann wäre der Morgenverkehr voll im Gang gewesen und auf dem Radweg fahren in diesen spätsommerlichen Tagen viele mit dem Bike zum Arbeiten nach Innsbruck.
Mittelleitschienen durchbrochen
Der Reihe nach: Gegen 6 Uhr geriet ein ukrainischer Sattelzug-Lenker (38), der in Richtung Innsbruck unterwegs war, zu weit nach rechts. „Von der Leitschiene wurde das Schwerfahrzeug weggeschleudert, durchbrach beide Mittelleitschienen und überquerte die Autobahn und den Radweg nebenan. Erst im dortigen Gebüsch kam der Lkw zum Stillstand“, so der Polizist.
Abgerissene Leitschiene lenkte Lkw auf Gegenseite
Dank großem Glück war niemand auf der Richtungsfahrbahn Westen unterwegs, doch die aufgerissene Leitschiene lag auf der Fahrbahn. „Sie wirkte wie ein Bahngleis für einen nachfolgenden chilenischen Lkw-Lenker (61). Die Schiene lenkte ihn ebenfalls auf die Gegenfahrbahn.“ Der verletzte Lenker schilderte später der Polizei, dass weder Lenk- noch Bremsversuche gegriffen hätten, der Lkw habe sich einfach entlang der Leitschiene bewegt. Um 90 Grad abgeknickt, blieb dieser Sattelzug auf der „falschen“ Fahrbahn liegen.
Pkw schlug Salto
Die Trümmer auf der Straße wurden folglich auch einem einheimischen Pkw-Lenker (21) zum Verhängnis: Er fuhr ebenfalls auf die liegende Leitschiene, worauf sein Fahrzeug einen Salto schlug und auf dem Dach zu liegen kam. Zum Glück kam auch dieser Fahrer mit leichten Verletzungen davon. Für die Einsatzkräfte bedeutete der Horror-Unfall einen morgendlichen Großalarm.
„Es sah wie auf einem Schlachtfeld aus“, schilderte der Völser Feuerwehr-Einsatzleiter Herbert Strickner. Seine Mannschaft und die Berufsfeuerwehr mussten sich zunächst um die Absicherung und die Entfernung der abgerissenen Leitplanke kümmern. Die Bergung der Lkw übernahmen später zwei Spezialfirmen. Bis 7.30 Uhr gab es eine Totalsperre, später floss der Verkehr zumindest einspurig.
Verkehrskollaps auf A12 und den Ausweichrouten
Im Frühverkehr kam es zu enormen Verzögerungen: Die Staus reichten auf der A12 bis Hall-West und Zirl-West zurück. „Ich habe von Zirl bis zur Arbeitsstelle im Innsbrucker Zentrum eine ganze Stunde gebraucht“, schilderte ein Pendler stellvertretend für viele. Auch auf den Ausweichrouten durch Innsbruck ging es oft nur im Schritttempo voran. Brisant: Ausgelöst worden war die Beinahe-Katastrophe durch den Ukrainer. Wie die Polizei sagte, war er betrunken!
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