Droht 2015-Szenario?

Flüchtlinge: Wiens Angst vor Notquartieren

Wien
17.10.2022 19:00

Vielen sind die Bilder der Flüchtlingsströme im Jahr 2015 noch in Erinnerung. Auch jetzt gibt es wieder Massenwanderungen - samt Zeltstädten. Diese soll es in Wien zumindest nicht geben.

Im ganzen Land steigt die Zahl der Flüchtlinge. Werden diese aufgegriffen, müssen sie in eine Bundeseinrichtung, bis ihr Asylstatus geklärt ist. Danach werden sie entweder wieder in die Heimat transportiert oder gehen in die Landesbetreuung über. 2015 mussten dafür extra Notquartiere eingerichtet werden. Leer stehende Gebäude in Wohngebieten wurden zu Massenunterkünften. Viele Wiener fordern jetzt, dass sich ein solches Szenario auf keinen Fall wiederholen darf.

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Derzeit stehen pro Tag rund 150 Personen vor unserer Türe. Aber unsere Einrichtungen sind voll.

Thomas Fussenegger von der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU)

150 Personen pro Tag
„Derzeit stehen pro Tag rund 150 Personen vor unserer Türe. Aber unsere Einrichtungen sind voll“, so Thomas Fussenegger von der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU). Das Problem: Einige Bundesländer nehmen nach ihrer Zulassung zum Asylverfahren zu wenig Flüchtlinge aus den Bundeseinrichtungen auf.

Die Folge sind die nun heftig kritisierten Zeltstädte. Fussenegger: „Zelte wird es in Wien nicht geben, es fehlen schlicht die Flächen. Zudem nimmt Wien mehr Personen auf als vorgesehen.“ Eine Lösung muss dennoch her, denn die Bundeseinrichtungen haben ihre feuerpolizeilichen Obergrenzen erreicht - ab jetzt wird’s brandgefährlich.

Verwirrspiel um die Unterkünfte in Wien
In Wien ist der Fonds Soziales Wien (FSW) bzw. dessen Auftragnehmer für die Unterbringung zuständig. Zu den Standorten gibt es jedoch keine genaue Auskunft. Aktuell wird das Biozentrum in der Althanstraße am Alsergrund für die kurzfristige Unterbringung von Asylwerbern bis Ende Oktober von der BBU genutzt.

Ab November soll das Gebäude dann für Frauen und Kinder aus der Ukraine geöffnet werden. Wie viele Vertriebene aus der Ukraine in den nächsten Wochen noch nach Wien kommen, hängt stark von der Entwicklung des Krieges und der Situation in den Nachbarstaaten ab. Seitens der Stadt rechnet man jedenfalls mit einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen.

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