Der Streit um die Marienburg bei Hannover hat für den Welfen-Prinzen ein Nachspiel: Ein Geschäftsführer in Salzburg erhebt schwere Vorwürfe.
Auf den ersten Blick liest es sich wie eine unscheinbare Konkursmeldung. Eine „EAH BetreibungsgmbH“ mit Sitz in Salzburg hat Konkurs angemeldet. Dahinter steckt aber ein pikanter Familienstreit im Adelshaus Hannover. Denn Eigentümerin des Unternehmens, das wohl nicht zufällig die Initialen von Ernst August von Hannover im Namen trägt, ist die Welfen Privatstiftung. Als Erststifter scheint Ernst August Prinz von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg höchstpersönlich auf.
Hauptgrund für den Konkurs ist ein Gerichtsverfahren, das Prinz Ernst August von Hannover gegen seinen gleichnamigen Sohn rund um das Schloss Marienburg bei Hannover und Kunstgüter geführt hat – der Welfen-Prinz forderte Schenkungen wegen „groben Undankes zurück.“ Das nun in Konkurs gegangene Unternehmen trat in dem Verfahren als Nebenklägerin und Prozessfinanzgeberin auf.
Klage abgewiesen
Die Klage wurde abgewiesen, der Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens sei daraufhin „unausweichlich“ gewesen. Das sagt Patrick Thun-Hohenstein, Geschäftsführer der Firma. Offenbar dürfte Ernst August mit dem Unternehmen, an dem er über die Privatstiftung mitbeteiligt ist, nicht zimperlich umgegangen sein. So habe er der Gesellschaft „Kunstgegenstände verkauft, die längst nicht mehr in seinem Besitz waren“, berichtet Thun-Hohenstein. Der Geschäftsführer nimmt sich dazu kein Blatt vor dem Mund: „Seine Vorgangsweise ist aus der Sicht der Gesellschaft irrational.“
500.000 Euro Schulden
Das Konkursverfahren werde zur Schließung des Unternehmens führen, so Thun-Hohenstein. Die Höhe der Schulden beläuft sich auf rund 500.000 Euro, fünf Gläubiger sind betroffen. Der am Montag bestellte Masseverwalter Karl Ludwig Vavrovsky will sich nun ein Bild von der Lage machen.
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