Für eine Million Beschäftigte in Österreich geht es diese Woche in Kollektivvertragsverhandlungen um höhere Bezüge. Bei den Metallern stehen bereits erste Streiks bevor.
Für die rund 200.000 Mitarbeiter in der metalltechnischen Industrie endete die zweite Verhandlungsrunde am Montag nach wenigen Stunden im Zorn. Mit der Forderung nach 10,6 Prozent Lohnplus (im Vorjahr gab es 3,55 Prozent) legte Gewerkschafter Rainer Wimmer die Latte sehr hoch, Arbeitgeber-Chef Christian Knill bot hingegen 4,1 Prozent. Das sei eine Provokation, so Wimmer. Nun folgen von 19. bis 21. Oktober österreichweite Betriebsversammlungen, und man werde sich vom ÖGB die Genehmigung für Streiks holen. Am 24. Oktober will man weiterverhandeln.
Arbeitnehmer gegen Einmalzahlungen
Die Gräben sind jedoch noch tief: Für die Gewerkschaft hätten die Betriebe im Vorjahr noch gut verdient, jetzt seien die Arbeitnehmer dran. Für die Unternehmen sei das nicht verkraftbar, konterte deren Verhandler. Knills Argumente sind: Die Konjunktur bricht ein, die Energiekosten belasten, bei zu hohen Löhnen drohen daher im kommenden Jahr Firmenpleiten. Außerdem würden die Anti-Teuerungs-Hilfen der Regierung bereits einen Teil der hohen Lebenshaltungskosten der Beschäftigten abdecken. Kompromisse wie etwa die Abgeltung der Inflation (Basis sind 6,3 Prozent) plus Einmalzahlung lehnte die Gewerkschaft ab. Das sei nicht nachhaltig, weil sich das nicht auf Sozialversicherungsansprüche wie Arbeitslosengeld usw. auswirken würde.
So weit ist es bei den 430.000 Angestellten im Handel noch nicht, für die am Dienstag verhandelt wird. Bereits am Mittwoch folgen dann die Gesundheits- und Sozialberufe (130.000 Beschäftigte), am Donnerstag starten die Bundesbeamten (225.000 Personen). Bei der AUA gibt es an diesem Tag Betriebsversammlungen.
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